Demnach hat die türkische Armee seit Beginn ihres jüngsten Einmarsches in Nordsyrien vor einem Monat vier deutsche IS-Mitglieder gefasst. Weitere 16 Bundesbürger sitzen demnach wegen IS-Mitgliedschaft bereits länger in Abschiebezentren.
Zuvor hatte Innenminister Süleyman Soylu am Samstag in Ankara gesagt:
„Wir sind für niemandes IS-Mitglieder ein Hotel.”
Zugleich kritisierte er, dass mehrere europäische Staaten IS-Verdächtigen die Staatsangehörigkeit entzogen hätten. Das sei „inakzeptabel und unverantwortlich”.
Länder wie Großbritannien oder die Niederlande, aus denen einige der Gefangenen aus der türkischen Nordsyrien-Offensive stammten, machten es sich auf diese Weise einfach. Zahlen zu Gefangenen nannte Soylu nicht.
Militäroperation der Türkei
Die Türkei hatte am 9. Oktober eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die nach acht Tagen zunächst durch eine mit den USA ausgehandelte Waffenruhe gestoppt wurde. Ankara sieht in der YPG einen syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie als Terrororganisation. Mehrere europäische Staaten haben es bisher abgelehnt, IS-Anhänger zurückzuholen, die die von den Kurden dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) gefangen genommen hatten.
* „Islamischer Staat”, IS – Terrororganisation, in Russland verboten
ng/dpa
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