“Wir tun dies, indem wir die durch Treibstoffverbrennung verursachten CO2-Emissionen aller easyJet-Flüge ausgleichen”, sagte Konzernchef Johan Lundgren am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2019. Dies soll über forstwirtschaftliche, erneuerbare und kommunale Klimaschutzprojekte geschehen und kostet im nächsten Geschäftsjahr 25 Millionen Pfund (gut 29 Millionen Euro). Lundgren betonte, die Kompensation sei nur eine Übergangsmaßnahme bis zur Entwicklung neuer Technologien. Dafür will Easyjet künftig zusammen mit Airbus zu Hybrid- und Elektroflugzeugen forschen.
Der Klimawandel sorgt in der Luftfahrt für Gegenwind. Zum einen versucht die Branche schon seit längeren sauberer zu fliegen, zum anderen hat die Klimadebatte die Politik verstärkt auf den Plan gerufen. So beschloss der Bundestag jüngst eine Erhöhung der Luftverkehrsteuer. Die Branche in Deutschland kritisiert solche nationalen Alleingänge und fordert ein europäisches Vorgehen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
Easyjet will stärker ins Geschäft mit Pauschalreisen einsteigen und dürfte damit von der Insolvenz der Großveranstalters Thomas Cook profitieren. Das Programm Easyjet Holidays soll für den britischen Markt Weihnachten starten und kann nach Lundgrens Worten in andere europäische Länder ausgeweitet werden.
Operativ bekam Easyjet trotz eines Rekordsommers auch die Brexit-Unsicherheit und steigende Kerosinpreise zu spüren. Das Vorsteuerergebnis brach im Bilanzjahr 2018/2019 wie weitgehend erwartet um 26 Prozent auf 427 Millionen Pfund (499 Millionen Euro) ein. Die Dividende soll auf 43,9 Pence von 58,6 Pence gekürzt werden. Für die erste Hälfte des neuen Geschäftsjahres 2020 liegen die Buchungen laut Easyjet leicht über Vorjahr. Die Zahlen und Ankündigungen kamen an der Börse gut an. Die Easyjet-Aktien lagen am Vormittag gut vier Prozent im Plus.
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