Erst vor einer Woche war Südeuropa von schweren Schneestürmen heimgesucht worden, nun gilt in Italien und Frankreich in mehreren Regionen wieder der Ausnahmezustand. Nach schweren Regenfällen sind im Norden Italiens Hunderte Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. In Südfrankreich konnten zwei Menschen nur noch tot geborgen werden, wie die Feuerwehr meldete.
In den Regionen Ligurien und Piemont im italienischen Nordwesten machten Erdrutsche viele Straßen unpassierbar. Keller, Unterführungen und Geschäftsräume wurden überschwemmt. In Ligurien waren nach Angaben der Regionalregierung 374 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. 122 weitere seien in Sicherheit gebracht worden. Außer für Teile Liguriens und Piemonts galt die höchste Alarmstufe Rot am Sonntag auch für die südliche Region Kalabrien.
In Venedig stieg das Wasser am Sonntag wieder und erreichte am Vormittag 130 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Hochwasser von 187 Zentimetern schwere Schäden in der Lagunenstadt angerichtet.
Auch in Frankreich mussten Hunderte Menschen wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen, Tausende Haushalte waren ohne Strom. Wegen des Hochwassers waren zahlreiche Straßen unpassierbar, der Zugverkehr wurde stellenweise eingestellt.
Wie die örtliche Präfektur mitteilte, wurde am Vormittag in Le Muy nördlich von Saint-Tropez die Leiche eines Mannes gefunden - ganz in der Nähe eines Bereiches, wo gestern ein Boot der Feuerwehr bei einer Rettungsaktion in den Hochwasserfluten umgekippt war. Von den sechs Passagieren an Bord waren fünf gerettet worden. Ein Mann galt seit dem Abend als vermisst. Ob es sich bei dem Toten um ihn handelt, ist aber noch unklar.
Eine zweite Leiche fanden die Rettungskräfte in einem Auto in der Ortschaft Cabasse ebenfalls in der Var. Dabei handelt es sich nach Angaben der Präfektur um einen etwa 55-jährigen Mann. Vermisst wird ebenfalls in der Region ein 77-jähriger, geistig verwirrter Mann, der sich in der Nacht zum Samstag in der Nähe eines Hochwasserlaufs aufgehalten hatte.
In Cagnes-sur-Mer retteten 28 Feuerwehrleute einen 78-Jährigen, der bei einem Erdrutsch durch umgestürzte Bäume eingeklemmt worden war. Der Mann wurde mit einer Unterkühlung, aber ohne schwere Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. In Nizza wurde eine 39-Jährige schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem eine Welle sie fortgerissen hatte. Wegen der Unwetterfolgen waren 1600 Rettungskräfte im Einsatz.
spiegel
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