“Gebt den Dollar und den Rest auf”, sagte er am Dienstag bei einem Treffen mit Parlamentariern der regierenden AK-Partei. Erdogan hatte bereits Mitte 2018 einen ähnlichen Appell an die Türken gerichtet. Die heimische Währung gilt anders als der Dollar als Weichwährung, deren Wert seit längerem bröckelt: Allein seit Jahresauftakt hat die Lira zum Dollar acht Prozent abgewertet. Dabei spielen die angespannten Beziehungen zu den USA eine Rolle, aber auch Ankaras Einflussnahme auf die Notenbank.
Erdogan sagte dem türkischen Sender NTV, die Zinsen und auch die Inflationsrate würden 2020 “hoffentlich dauerhaft” jeweils in den einstelligen Bereich absinken. Dann würden Wirtschaft und Währung “ganz anders” dastehen. Zuletzt hatte die Notenbank den geldpolitischen Schlüsselsatz im Oktober um 2,5 Punkte auf 14,0 Prozent gesenkt. Es war der jüngste einer Reihe aggressiver Senkungsschritte seit Juli unter dem neuen Notenbankchef Murat Uysal. Erdogan hatte im Streit über die seiner Ansicht nach zu hohen Zinsen Uysals Vorgänger Murat Cetinkaya entlassen. Die türkische Zentralbank versicherte nach dem Personalwechsel an ihrer Spitze damals, sie werde weiter unabhängig agieren und Preisstabilität als zentrales Ziel ansteuern. Bei der Inflationsrate erwartet der Internationale Währungsfonds in diesem Jahr einen Wert von 15,7 Prozent und 2020 von 12,6 Prozent.
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