Noch rund 130 Vermisste nach Erdbeben im Süden Taiwans

  07 Februar 2016    Gelesen: 863
Noch rund 130 Vermisste nach Erdbeben im Süden Taiwans
Nach dem schweren Erdbeben im Süden Taiwans werden immer noch rund 130 Menschen vermisst. Rettungskräfte suchten in den Trümmern eines 16-stöckigen Hochhauses in der Stadt Tainan am Sonntag weiter nach Verschütteten. 127 Menschen würden noch vermisst, teilte die Feuerwehr mit. Inzwischen seien 18 Leichen geborgen worden. Mehr als 250 Menschen konnten aus den Trümmern gerettet werden.
Tainans Bürgermeister William Lai hatte zuvor von 132 Menschen gesprochen, die noch "verzweifelt" auf Rettung warteten. 103 von ihnen seien jedoch "sehr tief verschüttet" worden, sagte Lai. Es sei daher "sehr schwierig", zu ihnen vorzudringen.
Das Beben der Stärke 6,4 hatte Taiwan in der Nacht zum Samstag erschüttet. Mehrere mehrstöckige Wohnhäuser in Tainan stürzten ein. Allein in den Trümmern des 16-stöckigen des Wei-Kuan-Hochhauses starben mindestens 16 Menschen, darunter ein zehn Tage altes Baby und zwei weitere Kinder.

In dem Hochhaus-Komplex waren rund 260 Bewohner gemeldet. Die Behörden gehen aber davon aus, dass sich zum Zeitpunkt des Bebens mehr als 300 Menschen in dem Haus aufgehalten hatten, da kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest viele Taiwaner bei Verwandten zu Besuch sind.

Ein Überlebender berichtete, er sei unter einem Schrank verschüttet worden. Er habe die Rettungskräfte durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam gemacht, sagte der 48-jährige Su Yi Ming, der mit seiner Familie im sechsten Stock des Wei-Kuan-Hochhauses lebte, der Nachrichtenagentur AFP. Während des Bebens sei ihm Schwarz vor Augen geworden. Das Haus habe "heftig gewackelt" und sei dann "einfach umgefallen". Er selbst blieb unverletzt, seine Frau und die beiden Kinder wurden leicht verletzt.

Taiwan wird immer wieder von Erdbeben erschüttert, weil die Insel in der Nähe einer Bruchstelle zweier tektonischer Platten liegt. Bei einem Erdbeben der Stärke 7,6 waren im September 1999 rund 2400 Menschen ums Leben gekommen. Im Juni 2013 starben vier Menschen bei einem Beben der Stärke 6,3.

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