Aktivisten berichten von 35 Hinrichtungen in Syrien

  27 Januar 2025    Gelesen: 101
  Aktivisten berichten von 35 Hinrichtungen in Syrien

Nach dem Sturz von Assad versprechen die neuen islamistischen Machthaber den Syrern ein Ende der Gewalt. Aktivisten berichten, dass örtliche Milizen in Homs unter Alawiten alte Rechnungen beglichen haben. Von Hinrichtungen und Misshandlungen unbewaffneter Männer ist die Rede.

Mit den neuen islamistischen Machthabern in Syrien verbündete Kämpfer haben nach Angaben von Aktivisten innerhalb von drei Tagen mindestens 35 Menschen hingerichtet. Bei den meisten der Hingerichteten habe es sich um frühere Beamte der Regierung des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad gehandelt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dutzende Mitglieder örtlicher bewaffneter Gruppen, die unter der Kontrolle der neuen Machthaber stünden, seien wegen ihrer Beteiligung an den blutigen Einsätzen in der Region Homs festgenommen worden.

Die Bewaffneten hätten "Vergeltungsakte" an Mitgliedern der alawitischen Minderheit begangen, zu der Assad gehört. Sie hätten "den Zustand des Chaos, die Verbreitung von Waffen und ihre Beziehungen zu den neuen Machthabern" ausgenutzt, um "alte Rechnungen zu begleichen", erklärte die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien, die sich auf ein Netzwerk von Quellen in Syrien stützt.

Zuvor hatte die amtliche Nachrichtenagentur Sana gemeldet, die neuen Machthaber beschuldigten Mitglieder einer "kriminellen Gruppe", sich während eines Sicherheitseinsatzes als "Angehörige der Sicherheitsdienste" ausgegeben zu haben, um nicht näher genannte "Verstöße" zu begehen.

"Grausige Misshandlungen von Zivilisten"

Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von "willkürlichen Massenfestnahmen, grausigen Misshandlungen, Angriffen auf religiöse Symbole, Schändungen von Leichen und willkürlichen und brutalen Hinrichtungen von Zivilisten". Diese seien mit "beispielloser Grausamkeit und Gewalt" verübt worden. Laut der Organisation Civil Peace Group wurden Zivilisten in mehreren Dörfern der Region Homs Opfer des Gewaltexzesse. Die Gruppe verurteilte die "ungerechtfertigten Gesetzesverstöße", darunter das Töten unbewaffneter Männer.

Im Dezember hatten Kämpfer unter Führung der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Schams (HTS) Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien beendet. Die neuen Machthaber geben sich gemäßigt. Angehörige der alawitischen Minderheit fürchten jedoch Vergeltung für die jahrzehntelangen Verbrechen während der Herrschaft des Assad-Clans.

Quelle: ntv.de, mau/AFP


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