Kim weiht "sozialistisches Utopia" ein

  03 Dezember 2019    Gelesen: 666
Kim weiht "sozialistisches Utopia" ein

Die Symbolkraft ist groß: In der Nähe des als heilig verehrten Bergs Paektusan ist die nordkoreanische Stadt Samjiyon fertiggestellt. Zur Einweihung schaut Machthaber Kim persönlich vorbei. Der abgeschottete Staat feiert das vollendete Projekt als "bestes Menschenparadies der Welt".

Mit großem Pomp hat Nordkorea den offiziellen Abschluss der Modernisierung der abgelegenen Stadt Samjiyon gefeiert, die künftig als Aushängeschild des Sozialismus gelten soll. Machthaber Kim Jong Un habe am Montag das Band bei der Einweihungszeremonie für die neue Stadt zerschnitten, die ein "Inbegriff der modernen Zivilisation" sei, berichteten die staatlichen Medien.

Das Stadtgebiet im Kreis Samjiyon habe sich "in das Beispiel einer modernen bergigen Stadt unter dem Sozialismus" verwandelt, hieß es. Das Bauprojekt nahe des als heilig verehrten Bergs Paektu (Paektusan) im Norden des Landes gilt als eines der Lieblingsvorhaben Kims. Im stalinistisch geprägten Nordkorea gilt der Paektu auch als Symbol der Herrscherfamilie. Auf ihm wurde angeblich der Ende 2011 gestorbene Vater Kim Jong Uns, Kim Jong Il, geboren.

"Bestes Menschenparadies der Welt"

Das Mitglied des Politbüros der Arbeiterpartei, Choe Ryong Hae, habe laut der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA in einer Rede dazu aufgerufen, das Gebiet zum "besten Menschenparadies der Welt" herauszuputzen. Die Zeremonie sei von donnernden Hurrarufen und Feuerwerk begleitet worden. Fotos zeigen jubelnde Massen in der schneebedeckten Stadt.

Mit seinen neuen Wohnungen, Hotels, einem Skigebiet sowie kommerziellen, kulturellen und medizinischen Einrichtungen gilt Samjiyon als "sozialistisches Utopia". Laut KCNA bietet die Stadt Platz für 4000 Familien.

Vorwürfe von Menschenrechtsaktivisten

Die in Südkorea von nordkoreanischen Flüchtlingen herausgegebene Internet-Zeitung "Daily NK" hatte im August berichtet, dass unter anderem Bewohner des Landkreises zur Arbeit an der neuen Stadt gezwungen und Bauarbeiter aus dem ganzen Land dorthin geschickt worden seien. Demnach habe das Kim-Regime dazu auch Jugendarbeitsbrigaden mobilisiert, deren Mitglieder von Überläufern und Menschenrechtsaktivisten als "Sklavenarbeiter" bezeichnet werden. Die Zeitung berief sich dabei auf Quellen in der betroffenen Provinz.

Der Umbau von Samjiyon wird auch als Teil der Entwicklungspläne Kim Jong Uns gesehen, eine selbstständige Wirtschaft aufzubauen. Nordkorea gilt als eines der isoliertesten Länder der Erde. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist es harten internationalen Sanktionen unterworfen.

Quelle: n-tv.de


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