Armutsrisiko ist trotz Aufschwung hoch

  05 Dezember 2019    Gelesen: 837
Armutsrisiko ist trotz Aufschwung hoch

Mehr als elf Jahre nach Beginn der globalen Finanzkrise haben sich einer Studie zufolge die Arbeitsmärkte in vielen Industrieländern deutlich erholt. Das habe aber keine entscheidenden Auswirkungen auf die Armutsquoten, stellt eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung in 41 Ländern der EU und OECD fest.

In 25 Staaten stagniere das Armutsrisiko oder sei bis 2018 sogar noch gewachsen. Insgesamt seien Kinder häufiger betroffen als ältere Menschen, heißt es in dem "Social Justice Index".

Am besten schneiden in der Studie Island und Norwegen ab. Deutschland ist auf Platz zehn. Am schlechtesten schneiden die Türkei und Mexiko ab.

Während die Beschäftigungsrate in Deutschland zwischen 2013 und 2018 von 73,5 auf 75,9 Prozent stieg, habe sich das Armutsrisiko im selben Zeitraum von 9,4 auf 9,8 Prozent erhöht.

Das Missverhältnis zwischen Arbeitsmarkt-Entwicklung und Armutsdaten sei auffallend, betont die Analyse. Faktoren könnten ein Anstieg befristeter und Teilzeit-Jobs sein oder auch ein größerer Anteil von Beschäftigten im Niedriglohnsektor.
In sechs Kategorien werden Anstrengungen zur Armutsvermeidung, Beschäftigung/Arbeitsmarkt, gerechte Bildungschancen, Generationen-Gerechtigkeit, Gesundheit sowie Politik gegen Diskriminierung bewertet.


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