Es gebe zahlreiche Kanäle zwischen Berlin und Moskau, die genutzt werden könnten, fügte er hinzu. Dennoch wies die Bundesregierung im Zuge der Ermittlungen zwei russische Diplomaten aus.
Vergleich mit MH17-Abschuss fehl am Platz
Lawrow sagte ferner, dass ihn dieses Vorgehen an den Fall der über der Ostukraine abgeschossenen malaysischen Boeing MH17 mit rund 300 Toten erinnere. Die Ermittler gehen davon aus, dass es enge Verbindungen zwischen den Führungen der nicht anerkannten Republiken im Donbass und Russland dazu gab. Moskau bestreitet vehement, etwas mit dem Abschuss zu tun zu haben.
„Wenn unsere deutschen Partner sich diesen Fall nun als Muster nehmen, dann kann es kein Vorankommen geben“, fuhr Lawrow fort. „So darf man wahrscheinlich mit niemandem sprechen, schon gar nicht mit der russischen Seite.“
Mord im Berliner Park
Am 23. August war ein 40 Jahre alter Georgier tschetschenischer Abstammung in einem Park in Berlin erschossen worden. Der Täter – angeblich ein 49-jähriger Bürger Russlands - wurde noch am gleichen Tag gefasst und hüllt sich seitdem in Schweigen.
Wegen des Verdachts, dass staatliche Stellen in Russland oder der Teilrepublik Tschetschenien den Mord in Auftrag gegeben hätten, übernahm die Bundesanwaltschaft den Fall. Bundeskanzlerin Angela Merkel legte Russland zur Last, nicht bei der Aufklärung des Mordes zu helfen.
Moskau kündigt Antwort an
Moskau kündigte Antwortmaßnahmen auf „grundlose und unfreundliche Schritte“ der deutschen Seite an. Zu den Details machte Lawrow keine Angaben.
am/mt
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