US-Kirche soll Milliarden veruntreut haben

  17 Dezember 2019    Gelesen: 809
  US-Kirche soll Milliarden veruntreut haben

Die wohl bekannteste Mormonengruppe der USA soll ihre 16 Millionen Mitglieder in die irreführen. Statt Spenden an wohltätige Zwecke weiterzugeben, legt sie das Milliarden Dollar in einem Investmentfond an. Damit würde die Kirche schweren Steuerbetrug begehen.

Ein Whistleblower beschuldigt die Mormonengruppe "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", 100 Milliarden Dollar in einen Investment-Fond angelegt zu haben, obwohl die Gelder als Spenden gesammelt wurden. Er habe daher Beschwerde bei der US-Steuerbehörde eingereicht. Das berichtet die "Washington Post".

Die Zeitung bezieht sich dabei auf ein vertrauliches Dokument, das bei der US-Steuerbehörde eingereicht wurde. Darin wird den Kirchenführern die Irreführung ihrer Mitglieder vorgeworfen und der Verdacht des Steuerbetrugs geäußert. Überschüssige Spenden seien gesammelt worden, anstatt sie für wohltätige Zwecke zu verwenden, heißt es in dem Dokument. Zudem sollen die Kirchenleiter mit den steuerfreien Spenden zwei Unternehmen finanziert haben. Bei dem Whistleblower soll es sich demnach um einen ehemaligen Anlageberater der Kirche handeln.

Das Dokument gibt zudem Einblick in die Finanzlage einer der bekanntesten religiösen Organisationen der USA, die ihren Hauptsitz in Salt Lake City hat. Die Gruppe zählt in den USA über 16 Millionen Mitglieder. Es gibt Auskunft über das Kirchenvermögen, das weit über den Schätzungen der Vergangenheit liegt, sowie über Aktien, Anleihen und Bargeld. Wie gemeinnützige Organisationen sind auch religiöse Gruppen in den Vereinigten Staaten von der Zahlung von Steuern auf ihr Einkommen befreit.

Der Beschwerde zufolge sammelt die Kirche jedes Jahr etwa sieben Milliarden US-Dollar an Beiträgen von Mitgliedern. Mormonen werden wie Angehörige anderer Glaubensgruppen gebeten, 10 Prozent ihres Einkommens für die Kirche beizutragen. Während etwa sechs Milliarden US-Dollar dieses Einkommens zur Deckung der jährlichen Betriebskosten verwendet werden, wird die verbleibende Milliarde an die interne Anlageberatung überwiesen und in einen Fond angelegt, um Renditen zu erzielen. Dieser Fond soll laut Unterlagen heute etwa 100 Milliarden Dollar wert sein.

n-tv


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