Kim muss Kurs seiner Militärs korrigieren

  22 Dezember 2019    Gelesen: 693
Kim muss Kurs seiner Militärs korrigieren

Die Töne klingen ungewöhnlich: Nordkoreas Nachrichtenagentur berichtet über ein Treffen des Staatsführers mit seinen Militärs. Doch statt einer Jubelmeldung ist von "Fehlern in der jüngsten Arbeit" die Rede. Zum Glück hat Kim detailliert aufgezeigt, wie diese abzustellen sind.

Kurz vor dem Auslaufen seines Ultimatums an die USA für ein Entgegenkommen im Atomstreit hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hochrangige Militärs mit der Stärkung der Armee beauftragt. Vor der Zentralen Militärkommission der Kommunistischen Volkspartei habe Kim die "komplizierte interne und externe Lage" der Armee erklärt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KNCA. Dabei sei es darum gegangen, die gesamte Volksarmee zu stärken.

"Unter Bezugnahme auf die Verdienste und Fehler in der jüngsten Arbeit der Volksarmee" habe Kim "detailliert die Richtung und die Wege aufgezeigt", die die Armee einzuschlagen habe. Es sei um "wichtige Themen für eine entscheidende Verbesserung der gesamten nationalen Verteidigung" gegangen und die "beschleunigte Entwicklung von Militärkapazitäten für die Selbstverteidigung", hieß es in dem KCNA-Bericht weiter.

Lage zunehmend angespannt
Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington sind seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar festgefahren. Nordkorea verlangte zuletzt Zugeständnisse bis zum Jahresende und drohte, andernfalls einen "neuen Weg" einzuschlagen und mit einem "Weihnachtsgeschenk" aufzuwarten.

Experten gehen davon aus, dass Nordkorea für den 25. Dezember das Abfeuern einer Interkontinental-Rakete plant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Nordkorea wiederholt Raketen getestet und damit gegen UN-Resolutionen verstoßen. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington sagte am Freitag, das US-Militär sei auf alles von-seiten Nordkoreas gefasst.

Wie angespannt die Lage ist, zeigte am Vortag auch die Warnung Pjöngjangs vor US-Kritik an der Menschenrechtslage in Nordkorea. Derartige Vorhaltungen der USA würden das "schon angespannte Verhältnis" weiter verschlechtern und "Öl ins Feuer gießen", sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums laut KCNA. Für entsprechende Kritik würden die USA "teuer bezahlen".


Quelle: ntv.de


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