“Made in Germany“ so gefragt wie nie

  09 Februar 2016    Gelesen: 1264
“Made in Germany“ so gefragt wie nie
Waren "Made in Germany" sind in der Welt so gefragt wie nie. Die deutschen Exporte legten trotz aller Krisen das zweite Rekordjahr in Folge hin. Ein Grund für die Entwicklung: Der schwache Euro. Dennoch gab es zuletzt einen überraschenden Dämpfer für die Unternehmen.
Deutschlands Exporte haben ein neues Rekordhoch erreicht. Die Unternehmen führten 2015 Waren im Wert von rund 1,2 Billionen Euro aus, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte. Das waren 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Importe und der Außenhandelsüberschuss erreichten neue Rekordwerte: Importiert wurden Waren im Wert von 948 Milliarden Euro, ein Plus von 4,2 Prozent zum Vorjahr.

Die Außenhandelsbilanz - also die Differenz zwischen Exporten und Importen - schloss damit laut Statistik mit dem bislang höchsten Überschuss von 247,8 Milliarden Euro. Der bisherige Höchstwert lag 2014 bei 213,6 Milliarden Euro.

Viel Handel innerhalb der EU

Die meisten Waren aus Deutschland gingen in Länder der Europäischen Union, und zwar im Wert von knapp 694 Milliarden Euro. Das waren sieben Prozent mehr als im Vorjahr. In Staaten außerhalb der EU führten die deutschen Unternehmen laut Statistik Waren im Wert von knapp 502 Milliarden Euro aus, das war ein Plus von 5,6 Prozent.

Der schwache Euro half den Unternehmen zuletzt ebenso wie die Erholung der Konjunktur in Europa. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hatte sich in seiner jüngsten Prognose zuversichtlich gezeigt, dass sich die Rekordjagd im laufenden Jahr fortsetzen wird. Allerdings betrachtet der Branchenverband die Krisen rund um den Globus mit Sorge.

Dämpfer im Dezember

Einen ersten Dämpfer gab es bereits im Dezember: In dem Monat sanken die Exporte überraschend. Sie gingen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 1,6 Prozent zum Vormonat zurück. Ökonomen hingegen hatten mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet.

Einen Rückgang gab es auch bei der Herstellung von Waren. Die Produktion von Industrie, Bauwirtschaft und Versorgern schrumpfte im Dezember insgesamt um 1,2 Prozent zum Vormonat. Hier hatten Analysten ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. Dies war der zweite Rückgang in Folge und der stärkste seit August 2014. "Zum Jahresende 2015 durchlief die Industrieproduktion eine Durststrecke", erklärte das Wirtschaftsministerium. "Angesichts der verbesserten Auftragseingänge im Jahresschlussquartal dürften die Unternehmen ihre Produktion zu Jahresbeginn wieder etwas ausweiten."

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