Saudi Aramco ist das wertvollste Börsenunternehmen der Welt. Der saudi-arabische Ölkonzern, der im Dezember an die Börse ging, war am 26. Dezember rund 1,9 Billionen Dollar wert - etwa doppelt so viel wie die zwölf wertvollsten deutschen Firmen zusammen. Das geht aus einer Auswertung der Beratungsgesellschaft EY hervor.
Auf Saudi Aramco folgen Apple mit einem Börsenwert in Höhe von etwa 1,3 Billionen Dollar und Microsoft mit rund 1,2 Billionen Dollar. Die Plätze vier bis sechs belegen die Google-Mutter Alphabet mit 939 Milliarden Dollar Börsenwert, Amazon mit 926,5 Milliarden und Facebook mit 592,6 Milliarden. Mehr als die Hälfte der 100 wertvollsten börsennotierten Unternehmen stammen aus den USA.
Deutsche Firmen verlieren an Bedeutung
Während gerade Tech-Konzerne aus den USA und China im globalen Ranking der Börsenschwergewichte dominieren, hat Deutschland mit seinen traditionellen Industriefirmen weiter an Bedeutung verloren.
Unter die wertvollsten 100 Firmen schaffen es demnach nur der Softwarekonzern SAP auf Platz 51 mit einem Börsenwert von 160 Milliarden Dollar sowie Siemens auf Rang 100 mit 106 Milliarden Dollar. Während SAP sich im Vergleich zum Rang 61 vom vergangenen Jahr verbesserte, rutschte Siemens um elf Plätze ab.
Europas Firmen schwächeln im internationalen Vergleich
Europas Nummer eins, der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé, landet auf Rang 16. "Seit Beginn der Finanzkrise Ende 2007 haben sich die Gewichte an den Weltbörsen massiv verschoben", sagte Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung.
Vor der Finanzkrise hatten noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt ihren Hauptsitz in Europa - heute sind es nur halb so viele. Allein aus Deutschland waren 2007 sieben Firmen unter den Top 100. Die Bundesrepublik habe an den Weltbörsen stark an Bedeutung verloren, sagte Barth.
Investoren trauten Tech-Unternehmen zu, die Wirtschaft künftig noch stärker zu prägen, sagte Barth. Aus ihrer Sicht verspreche Europas Leitbranche, die produzierende Industrie, nur wenig Wachstum. Der Vormarsch der Tech-Konzerne an der Börse scheine deshalb unaufhaltsam.
spiegel
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