Boeing-Absturz im Iran: Ukrainische Ermittler erhalten Zugang zu Flugschreibern

  11 Januar 2020    Gelesen: 1411
Boeing-Absturz im Iran:   Ukrainische Ermittler erhalten Zugang zu Flugschreibern

Ukrainische Ermittler haben inzwischen Zugang zu den Flugschreibern der bei Teheran abgestürzten Passagiermaschine bekommen. Der ukrainische Außenminister Wadim Pristaiko wollte am Freitag jedoch den Iran nicht für die Tragödie verantwortlich machen: Kiew wolle zuerst alle möglichen Versionen untersuchen.

„Wir sind nicht bereit, momentan irgendwelche Schlüsse zu ziehen“, sagte Pristaiko am Freitag in Kiew. Zuvor hatten die USA, Kanada und Großbritannien Vorwürfe gegen Teheran erhoben, dass die Maschine vom Iran wahrscheinlich aus Versehen abgeschossen worden sei.

Ermittler aus der Ukraine hätten inzwischen Zugang zu den Flugschreibern bekommen. Wo diese ausgewertet werden, sei aber noch nicht entschieden. Die Ukraine wolle aber, dass dies in Kiew geschehe, so der Chefdiplomat weiter.

Ebenso hätten die etwa 50 ukrainischen Ermittler Zugang zum Absturzort und den Trümmerteilen erhalten. Sie würden demnächst die Gespräche zwischen der Besatzung und der Flugleitung auswerten. Die ukrainischen Experten arbeiteten mit den iranischen Behörden zusammen, sagte Pristaiko. „Die iranische Seite kooperiert vollumfänglich.“

Auch die Version eines möglichen Terroranschlags ist laut Pristaiko vorerst nicht bestätigt. „Momentan haben wir keine Gründe davon zu sprechen, dass sich an den Trümmerteilen des Flugzeugs Substanzen befinden, die auf einen Terrorkat oder unnatürliche Ereignisse bzw. unnatürliche Schäden des Flugzeugs hinweisen würden.“

Die vor Ort befindlichen ukrainischen Ermittler könnten zudem im Internet verbreitete Behauptungen nicht bestätigen, dass Trümmerteile mit Bulldozern beseitigt würden, sagte der ukrainische Chefdiplomat.

sputniknews


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