Italien immer unkorrupter, Kanada bekommt Probleme

  23 Januar 2020    Gelesen: 863
Italien immer unkorrupter, Kanada bekommt Probleme

Wie korrupt ist die Welt? Der Index von Transparency International zeigt: In Europa machen Griechenland und Italien Fortschritte, in Bulgarien und Ungarn sieht es schlecht aus.

Deutschland hat sich im Kampf gegen Korruption auf dem globalen Korruptionsindex im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht verbessern können. Dem jährlichen Bericht von Transparency International zufolge ist die Bundesrepublik damit nicht allein: Mehr als zwei Drittel der 180 untersuchten Länder stagnierten oder wiesen gar Rückschritte in ihren Bemühungen gegen Korruption vor, teilte die Organisation mit. Deutschland kam wie im vergangenen Jahr auf 80 von 100 möglichen Punkten und lag damit auf Platz neun.

Ein Wert von 100 bedeutet, dass keine Korruption wahrgenommen wird, ein Wert von 0 bedeutet ein Höchstmaß davon. Der Durchschnitt lag laut Transparency bei 43 Punkten. Seit 2012 hätten sich nur 22 Länder in dem Ranking deutlich verbessert, unter ihnen Estland, Italien und Griechenland. Deutlich verschlechtert hätten sich dagegen 21 Länder, zum Beispiel Australien, Kanada und Nicaragua.

Die Organisation hob zudem die Ergebnisse der G7-Länder hervor: Kanada, Frankreich, Großbritannien und die USA verschlechterten sich im Vergleich zum vergangenen Jahr. Die international tätige Organisation wies darauf hin, dass der US-Wert mit 69 Punkten so schlecht wie zuletzt vor acht Jahren sei.

Dänemark und Neuseeland auf Platz 1
Die Ergebnisse Deutschlands und Japans, das auf Platz 20 rangierte, blieben gleich, während Italien leicht zulegte und auf Platz 51 kam. Angeführt wurde die Liste von Dänemark und Neuseeland. Globale Schlusslichter waren der Jemen, Syrien, der Südsudan und Somalia.

Die Organisation sprach konkrete Empfehlungen aus: Um Korruption zu mindern, sollten Regierungen beispielsweise besonderen Wert auf die Gewaltenteilung legen, Lobbyaktivitäten regulieren und Aktivisten sowie Journalisten beschützen. Grundsätzlich stellte die Organisation fest, dass gut abschneidende Länder starke Regularien rund um Wahlkampfgelder hätten und durchsetzten.

Die Untersuchung misst die in Wirtschaft, Politik und Verwaltung wahrgenommene Korruption im öffentlichen Sektor in 180 Ländern. Ausgewertet werden dafür Daten von zwölf unabhängigen Institutionen, die sich auf die Analyse von Regierungsführung und Wirtschaftsklima spezialisiert haben.

spiegel


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