Das Treffen mit Wirtschaftsvertreten am Freitagmorgen in Istanbul wurde von der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer (AHK) mitorganisiert, der Unternehmen aus beiden Ländern angehören. Der türkischen Wirtschaft geht es nicht gut und die Regierung wünscht sich mehr deutsche Investitionen. Offiziellen Angaben zufolge sind in der Türkei bereits rund 7400 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung aktiv.
Deutschland sei außerdem der wichtigste Exportmarkt für türkische Firmen, sagte der Chef der AHK, Thilo Pahl. Gerade bei Autoindustrie und Maschinenbau sei die Verflechtung sehr eng. Neue Investoren, besonders aus dem Mittelstand, verhielten sich zurzeit aber eher abwartend. Sie beobachteten, wie sich die wirtschaftliche und politische Situation weiter entwickele.
Wirtschaft hofft auf bessere Beziehungen
Ein harter Schlag für die Türkei war Ende 2019 die Verschiebung einer Entscheidung des VW-Konzerns für ein großes Werk in der Westtürkei wegen der international massiv umstrittenen Militäraktionen der Türkei im Norden Syriens. Das Thema könnte bei Merkels Besuch durchaus zur Sprache kommen.
Politisch hochrangige Termine seien „ein wichtiges Signal, das das Vertrauen in den Investitionsstandort Türkei stärkt“, hatte Pahl vor Merkels Besuch gesagt. Auch türkische Wirtschaftsvertreter hofften auf eine deutliche Verbesserung der Beziehungen.
„Wir wünschen uns, dass der Türkeibesuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bezug auf die bilateralen Beziehungen und die Beziehungen zur EU ein Wendepunkt wird“, twitterte der Chef des großen Unternehmerverbandes Tüsiad, Simone Kaslowski, am Donnerstag.
Nach dem Wirtschaftstreffen weiht Merkel mit dem türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan, einen neuen Campus der Deutsch-Türkischen Universität in Istanbul ein. Danach führt sie Gespräche mit Vertretern der Zivilgesellschaft, bevor sie sich mit Präsident Recep Tayyip Erdogan zu Gesprächen zusammensetzt.
sputniknews
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