Zu einem vereinten Vorgehen kam es nach einem Gespräch zwischen dem amerikanischen und dem russischen Präsidenten nicht. Einseitige Maßnahmen waren deshalb zu erwarten. Die Allianz Russlands und der von Präsident Assad beherrschten Teile Syriens mit Irak und Iran hat entweder die westlichen Dienste überrascht, was erneut Fragen nach ihrer Arbeit aufwirft, oder dokumentiert nochmals nachdrücklich den aktuellen enormen Einflussverlust der USA.
Armeen sind schwerfällig
Als der russische Truppenaufbau in Syrien öffentlich wurde, war dies ja das Ende einer längeren Vorbereitung auf den militärischen Einsatz. Armeen sind ziemlich schwerfällige Instrumente. Sie planen ausführlich, bereiten den Einsatz logistisch, materiell und konzeptionell vor.
Scheinbar konnte dies geschehen, ohne von den alle Kommunikation aufsaugenden amerikanischen Diensten entdeckt zu werden. Denn es scheint kaum vorstellbar, dass die amerikanische Regierung um die geplanten russischen Schritte wusste und nichts unternommen hätte, diesen entgegenzuwirken.
Amerikas Verbündete schutzlos?
Denn was immer die Folgen des russischen Vorgehens in Syrien sind, eines wurde am ersten Tag schlagartig dokumentiert: Die USA sind derzeit eine Macht mit nur eingeschränkter Fähigkeit zur Machtprojektion, die sogar eigene Verbündete nicht schützen und das militärische Ausgreifen gegnerischer Staaten nicht unterbinden kann. Das stellt die internationale Machtverteilung auf dem Gebiet der Sicherheit vor eine neue Lage.
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