Das Statistische Bundesamt hatte nach einem mageren Wachstum von 0,1 Prozent im Sommer für das vierte Quartal 2019 “Anzeichen einer leichten Erholung” ausgemacht. Top-Ökonom Wieland sagte der Nachrichtenagentur Reuters dazu in einem am Dienstag veröffentlichten Interview: “Eine leichte Revision der Zahlen nach unten, würde mich nicht überraschen. Da ist dann eine Stagnation nicht mehr weit entfernt und ein mögliches Szenario.” Die offiziellen Daten für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal werden am Freitag veröffentlicht. Experten rechnen mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent.
Die Wirtschaft hatte zuletzt mit einem Produktionseinbruch Erinnerungen an die Rezessionszeiten vor mehr als einem Jahrzehnt geweckt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten im Dezember zusammen 3,5 Prozent weniger her als im Vormonat. Das war das dickste Minus seit Anfang 2009, als die globale Krise Deutschland mit voller Wucht erfasste.
Auch wenn sich die Industrie in der Rezession befinde, gebe es einen sehr starken Dienstleistungssektor, sagte Wieland. “Er ist nicht betroffen von der Coronavirus-Krise oder zumindest nicht in gleicher Weise, wie es die Industrie trifft.” Der warme Winter komme zudem der Bauwirtschaft entgegen. “Welche Zahl letztlich beim BIP herauskommt, hängt also nicht allein von der Industrie ab”, sagte der Frankfurter Wirtschaftsprofessor.
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