Kommt eine neue Finanzkrise?
Wie entwickelten sich Jahresbeginn die Finanzmärkte?
Zum ersten Mail seit der Finanzkrise 2008 flüchten Anleger wieder in die Staatsanleihen. Aufgrund der sinkenden Renditen stiegen die Kurse der Bonds – seit Jahresanfang weisen diese Anleihen dadurch ein Plus von 4,9 Prozent auf. Im Gegenzug fielen die Aktienmärkte deutlich. Dieser Run auf die Staatsanleihen signalisiert: Investoren wollen kein Risiko im Depot, sondern suchen vermeintlich sichere Anlageformen. Ihr Nerven sind angespannt, weil sie mit schlimmen Entwicklungen rechnen - wie zum Beispiel einer weltweiten Rezession.
Nein, zumindest nicht wenn dem dafür wohl wichtigsten Vorlaufindikator traut, dem Einkaufsmanagerindex. Dieser globale Index liegt im Januar 2016 bei 50,9. Werte über 50 signalisieren eine wachsende Wirtschaft und umgekehrt. Die Idee dahinter – vereinfacht formuliert: Wer produzieren oder verkaufen will, der muss vorher einkaufen. Dieses Wachstum dürfte vor allem von den Industrieländern mit einem Wert von 52,1 kommen, während die Schwellenländer mit 49,3 etwas schwächeln. Auf Länderebene heruntergebrochen, zeigt dieser Indikator aber auch: Staaten wie Russland (48,7) und Brasilien (45,6) stehen 2016 noch schwere Zeiten bevor.
Wird denn die USA als führende Wirtschaftsmacht Probleme bekommen?
Der Einkaufsmanagerindex geht zwar leicht zurück, liegt aber mit 52,1 noch im positiven Bereich. Auch die Großbank JP Morgan erwartet, dass die USA nach einem Plus von mehr als drei Prozent im Jahr 2015 nun in ein sogenanntes Trendwachstum zurückkehrt, das in diesem Jahr 1,6 bis 1,8 Prozent betragen soll.