CDU-Krise: Altkanzler Schröder spricht von „verhängnisvollem Fehler“ Merkels

  12 Februar 2020    Gelesen: 709
  CDU-Krise: Altkanzler Schröder spricht von   „verhängnisvollem Fehler“   Merkels

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat das Verhalten seiner Nachfolgerin Angela Merkel in den letzten Monaten kritisiert und sprach dabei von einem „verhängnisvollen Fehler“.

Merkel (CDU) habe einen „verhängnisvollen Fehler“ gemacht, als sie nach ihrem Rückzug als CDU-Chefin Kanzlerin blieb. Sie habe damit eine schwer beherrschbare Situation heraufbeschworen, sagte Schröder am Dienstag im Talkformat „Überstunde“ des Medienstartups Media Pioneer.

„Weil man nicht so recht wusste, wer hatte da das Sagen, die Kanzlerin oder die Vorsitzende“. Dabei habe Merkel das Heft in der Hand behalten, weil CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer nicht gewollt oder nicht gekonnt habe. „Ich glaube, da ist ein verhängnisvoller Fehler gemacht worden“, sagte Schröder.

Bei der Frage um die Nachfolge von Kramp-Karrenbauer ließ Schröder Sympathien für NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erkennen. Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz dagegen habe im Wettkampf um den Parteivorsitz Fehler gemacht und „einen Mangel an Gespür für innerparteiliche Entwicklungen erkennen lassen“. Er sei zu früh zu ehrgeizig gewesen.

Kramp-Karrenbauer kündigt Rücktritt an
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat am vergangenen Montag angekündigt, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten und in absehbarer Zeit auch den Parteivorsitz abzugeben. Kramp-Karrenbauer hatte dieses Amt erst vor 14 Monaten übernommen. Die CDU-Politikerin erklärte jedoch, weiterhin im Amt der Verteidigungsministerin zu bleiben.

Kramp-Karrenbauer galt lange als Merkels Nachfolgerin. In den letzten Monaten stand sie aber immer wieder in der Kritik, parteiintern soll ihr auch Führungsschwäche vorgeworfen worden sein.

Die überraschende Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten im Thüringer Landtag brachte das Fass zum Überlaufen – denn neben der CDU hatten die Stimmen der AfD-Fraktion dieses Ergebnis erst möglich gemacht.

sputniknews


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