WM 2018: Stadionbau in Petersburg zu 80 Prozent fertig – das Gras ist schon gesät

  14 Februar 2016    Gelesen: 1040
WM 2018: Stadionbau in Petersburg zu 80 Prozent fertig – das Gras ist schon gesät
St. Petersburg – Seit neun Jahren wird in Petersburg am neuen Zenit-Stadion gebaut, in dem 2018 mehrere WM-Spiele steigen sollen. Nach jeder Menge Sorgen finanzieller Art geht es nun auf die Zielgerade. Laut der Stadtregierung ist die Arena zu 80 Prozent fertig, sogar der Boden für das Gras ist schon vorhanden. Ende 2016 soll das Stadion schlüsselfertig sein – aber schon im September wird der erste Test-Kick auf dem Ausziehrasen erwartet.
Wegen des rasanten Kursverfalls der russischen Währung muss die Stadt St. Petersburg als Bauherr noch einmal eine kräftige Finanzspritze in Höhe von 435 Millionen Rubel (etwa 483.000 Euro) in die Langzeitbaustelle pumpen. Das Geld wird gebraucht, um die Überwachungstechnik einzukaufen – das geht nur im Ausland, denn in Russland wird die von der FIFA geforderte Gerätschaft nicht hergestellt.

260 Tage im Jahr in Betrieb

In der laufenden Woche stattete Vizegouverneur Igor Albin dem Stadion einen (Kontroll-) Besuch ab. Dabei wurde unter anderem erörtert, ob zwei unlängst entdeckte Risse im Beton der Außenmauern eine Gefahr für die Statik des Gesamtbaus darstellen. Nein, hieß es einmütig, die seien leicht zu kitten. Überhaupt betrage die Lebensdauer der Arena satte 500 Jahre – schade, dass niemand das überprüfen kann, frotzelten sogleich ein paar Witzbolde im Forum des Stadtportals Fontanka.ru.

Alleiniger Pächter wird wohl der FC Zenit sein – ein anderer habe sich auch gar nicht beworben, so Albin. Der entsprechende Vertrag werde bis Mai dieses Jahres abgeschlossen. Die Pacht werde „minimal, symbolisch“ sein. Dabei soll die Arena 260 Tage im Jahr im Einsatz sein – es wird dort nicht nur Fußball gespielt. Das Rund mit seinen 65.000 Plätzen wird unter anderem als gigantischer Konzertsaal genutzt werden.

Ohne Brücke kein Konföderations-Cup

Nicht nur die Arbeiten im Stadion, sondern auch drum herum sind in vollem Gange. Problematisch ist nach wie vor die Anfahrt, liegt die Arena doch am äußersten Zipfel der Krestowski-Insel im Nordwesten der Stadt. Ein Autobahnzubringer ist in Bau, desgleichen eine Metro-Station. Aktuell wird nach der Finanzierung für eine neue Brücke gesucht, die vom „nördlichen Festland“ zum Stadion führen soll. Vorgesehen sind private Investitionen mehrerer Baufirmen.

Nachdem es geheißen hatte, die Brücke könne nicht bis zum Konföderations-Cup im Sommer 2017 aufgestellt werden, gab es mächtigen Druck aus dem russischen Sportministerium. „Entweder ist die Brücke bis Mitte 2017 fertig oder die Spiele werden in einer anderen Stadt ausgetragen“, hieß es klar und deutlich. Das hat offensichtlich gesessen, denn nun ist die Bauzeit auf „ein Jahr und drei Monate“ festgelegt worden.

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