Die Beziehungen zwischen Warschau und Moskau sind in der letzten Zeit angespannt – wegen der unterschiedlichen Einschätzung der Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges. Moskau weist darauf hin, dass die polnischen Behörden versuchten, die Geschichte umzuschreiben.
Die Umfrage bestand aus zwei Fragen und zeigte, dass das polnische Volk die Linie der Regierung zur Geschichtsdeutung eher nicht unterstützt.
Die erste Frage lautete: „Im Februar 1945 befreiten die Streitkräfte der 1. Weißrussischen Front und der 1. Polnischen Armee Polen von den Nazi-Truppen. Sind Sie der Roten Armee und den polnischen Truppen für die Befreiung Polens dankbar?“
Fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) äußerten, sie bedankten sich bei der Roten Armee für die Befreiung Polens. 27 Prozent haben eine negative Antwort gegeben und acht Prozent fanden es schwierig, diese Frage zu beantworten.
Die Altersgruppe der über 65-Jährigen ist laut der Studie der Roten Armee maßgeblich (77 Prozent) dankbar. In der Altersgruppe zwischen 18 und 35 Jahren gaben 60 Prozent der Befragten ihre Dankbarkeit an.
Bemerkenswert ist, dass, je höher das Bildungsniveau der Polen ist, sie sich desto seltener bei der Roten Armee bedanken: 61 Prozent der Befragten mit Hochschulbildung bzw. 68 Prozent der Polen mit Schulabschluss.
Die politischen Ansichten beeinflussten ebenfalls die Antworten: Mit 75 Prozent sind die Vertreter von gemäßigten linken Parteien der Roten Armee am meisten dankbar.
Die zweite Frage betraf die Befreiung von Auschwitz. Die meisten Befragten (73 Prozent) sind der Meinung, dass das Konzentrationslager von den Nazi-Streitkräften durch die Rote Armee befreit wurde. Weitere 15 Prozent glauben, dass dies die polnischen Streitkräfte waren, die Auschwitz befreiten. Nur fünf Prozent der Polen gaben an, dass dies eine Leistung der US-Truppen gewesen sei.
Auch in dieser Frage würdigt die Altersgruppe der über 65-Jährigen maßgeblich die Rote Armee (85 Prozent).
74 bzw. 75 Prozent der Vertreter gemäßigter linker und rechter Parteien betrachten die Rote Armee als den Hauptbefreier von Auschwitz. Gleichzeitig sind Zentristen (69 Prozent) und radikale Parteien davon etwas weniger überzeugt (64 Prozent bei den rechten sowie 71 Prozent bei den linken).
Die Polen mit Hochschulbildung glauben eher, dass die Rote Armee den größten Beitrag zur Befreiung von Auschwitz geleistet hat: 78 Prozent gegenüber 69 Prozent bei den Befragten mit Schulabschluss.
Die Umfrage repräsentiert die Bevölkerung nach Geschlecht, Alter und Ort. Der maximale statistische Fehler für die Daten beträgt +/- 3,1 Prozent, während die statistische Sicherheit bei 95 Prozent liegt. Insgesamt wurden 1000 Menschen im Alter von über 18 Jahren im Zeitraum von 6. bis 11. Februar befragt.
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