Zum ersten Mal seit der Kulturrevolution verschiebt die Volksrepublik China wegen der Covid-19-Seuche und der immer weiteren Verbreitung des neuartigen Coronavirus den Nationalen Volkskongress.
Eine Woche nach der Ankündigung der Verschiebung hat der Ständige Ausschuss des Parlaments den Entschluss auch formell gebilligt. Ein neuer Termin für die Plenarsitzung wurde nicht genannt, wie das Staatsfernsehen berichtete. Die Verschiebung erfolgt wegen des Ausbruchs der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.
Es ist das erste Mal in der jüngeren Geschichte der Volksrepublik, dass die Sitzung des Volkskongresses verlegt wird. Das wichtigste politische Ritual des Jahres hätte am 5. März in Peking beginnen sollen. Rund 6000 Abgeordnete des Volkskongresses und Mitglieder der parallel tagenden beratenden Konsultativkonferenz hätten dafür aus allen Provinzen in die Hauptstadt kommen müssen.
Die ungewöhnliche Verschiebung wurde auch damit begründet, dass viele der Abgeordneten "an vorderster Front" gegen die Epidemie kämpften. Ein Grund dürfte aber auch sein, dass die Anreise von Tausenden Delegierten nach aus allen Teilen des Landes wegen der Quarantäne erschwert ist und zur weiteren Verbreitung der Krankheit beitragen könnte.
China meldet 150 Coronavirus-Tote an einem Tag
Trotz aller Gegenmaßnahmen ist die Zahl der Toten durch die neuartige Lungenkrankheit in China stark angestiegen. Die nationale Gesundheitskommission in Peking bestätigte am Montag weitere 150 neue Covid-19-Todesfälle - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages.
Damit ist die Zahl der Covid-19-Opfer in China auf 2592 gestiegen. Die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich um 409. Insgesamt sind in Festlandchina damit schon 77.150 bestätigte Ansteckungen registriert.
Die überwiegende Zahl der neuen Todesfälle und Infektionen mit dem Sars-CoV-2 genannten Coronavirus wurden aus der Provinz Hubei in Zentralchina gemeldet. Vier andere Provinzen - Yunnan, Guangdong, Shanxi und Guizhou - fahren ihre Notfallmaßnahmen gegen das Virus hingegen zurück.
spiegel
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