Indonesiens Hauptstadt Jakarta ist überflutet

  25 Februar 2020    Gelesen: 627
 Indonesiens Hauptstadt Jakarta ist überflutet

Tausende Wohnhäuser und weitere Gebäude in Jakarta stehen nach anhaltendem Dauerregen unter Wasser. Nun gibt es einen Toten. Die von Überflutungen geplagte Stadt muss auch weiterhin mit starkem Regen rechnen.

Seit Tagen anhaltender Regen hat große Teile der indonesischen Hauptstadt Jakarta unter Wasser gesetzt und zu einem ersten Todesfall geführt. Ein Motorradfahrer kam ums Leben, als er auf einer überfluteten Straße in der Innenstadt verunglückte, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Tausende Wohnhäuser und andere Gebäude seien überflutet worden, darunter auch im Geschäftsbezirk der auf Java gelegenen Millionenstadt, sagte ein Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde. In einigen der betroffenen Stadtteile standen Häuser bis zu einem Meter unter Wasser. Auf Fotos waren Menschen zu sehen, die auf Straßen in hüfthohem Wasser wateten.

Zehn junge Pfadfinder waren am Wochenende getötet worden, als ihre Wandergruppe nahe der Stadt Yogyakarta 560 Kilometer östlich von Jakarta von den Fluten eines Flusses mitgerissen worden war. Heftiger Regen hatte den Fluss über die Ufer treten lassen.

Der Gouverneur von Jakarta, Anies Baswedan, schätzte die Zahl der überfluteten Häuser auf 10.000. Die Stadt habe alle Ressourcen mobilisiert, um den Menschen zu helfen, sagte er Journalisten. Betroffene berichteten unter anderem von Stromausfällen.

Der heftige Regen und der starke Wind werden wahrscheinlich bis mindestens Mittwoch andauern, wie der Sprecher des Katastrophenschutzes, Agus Wibowo, weiter sagte.

Überschwemmungen und Erdrutsche sind während der Regenzeit in dem südostasiatischen Inselstaat nichts Ungewöhnliches. Sie dauert in der Regel von Oktober bis Februar, in einigen Landesteilen beginnt sie bereits im August. Bei Überschwemmungen waren im Januar in Jakarta und Umgebung mindestens 66 Menschen ums Leben gekommen.

Überschwemmungen drohen der Stadt auch aus anderen Gründen. Der Meeresspiegel im Pazifik steigt in Folge des Klimawandels stetig an. Der Norden Jakartas könnte bis 2050 bis zu 95 Prozent unter Wasser liegen. Das liegt jedoch nicht nur an dem steigenden Meeresspiegel, sondern auch an dem absinkenden Boden in der Stadt. Dem Grundwasser der Megastadt wird zu viel Wasser entzogen, da nur rund die Hälfte der Haushalte an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen sind – der Rest zieht sich das Wasser selbständig aus dem Boden.

faz.net


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