Zusätzliche Schritte seien aber derzeit noch nicht erforderlich, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag im französischen Radiosender BFM Business. Die Geldpolitik sei bereits konjunkturfördernd. Sie stelle den Banken reichlich Liquidität zur Verfügung zur Finanzierung der Wirtschaft.
“Falls mehr erforderlich ist und wir überzeugt sind, dass das effektiv wäre, dann können wir mehr machen, aber da sind wir noch nicht”, sagte Villeroy. Bislang spürten die Unternehmen die Hauptlast der wirtschaftlichen Auswirkungen. Je länger die Krise anhalte, umso mehr würden auch Haushalte getroffen. Es bestehe aber die Gefahr dass die Furcht vor einer Erkrankung schlimmere Auswirkungen habe als der Virus selbst. Deshalb müsse man einen kühlen Kopf bewahren.
Die EZB hatte erst im Herbst ein großes Konjunkturpaket zur Stützung der Wirtschaft auf den Weg gebracht. Es umfasste unter anderem eine weitere Senkung des Einlagensatzes gekoppelt mit Erleichterungen für Banken sowie den Neustart ihrer billionenschweren Anleihenkäufe. Inzwischen erwerben die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder wieder Staatsanleihen und andere Wertpapiere im monatlichen Umfang von 20 Milliarden Euro.
Am Freitagabend hatte der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, erklärt, die Fed werde angemessen handeln, um die Wirtschaft angesichts des Coronavirus-Ausbruchs zu unterstützen. Das Virus stelle die Wirtschaft vor zunehmende Risiken.
Nach den Kurseinbrüchen in der vergangenen Woche legten die Börsen am Montag wieder zu. Händler machten dafür unter anderem Hoffnungen auf Hilfen der Notenbanken verantwortlich.
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