Das südkoreanische Militär teilte am Montag mit, es gehe davon aus, dass es sich um derartige Geschosse handele. Die Projektile wurden demnach von der Gegend der nordkoreanischen Stadt Wonsan in östliche Richtung abgefeuert und legten eine Distanz von 240 Kilometern zurück.
Die südkoreanische Regierung zeigte sich "tief besorgt" über das Vorgehen Nordkoreas, das die militärischen Spannungen erhöhe. Das japanische Verteidigungsministerium erklärte, bislang deute nichts darauf hin, dass ein Geschoss in japanischen Gewässern gelandet sei. Das Ministerium sprach zugleich von einer "ernsten Angelegenheit".
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte zu Jahresbeginn angekündigt, sich nicht mehr an das Moratorium für Atomversuche und Tests von Interkontinentalraketen zu halten. Er drohte auch, dass Nordkorea bald eine "neue strategische Waffe" vorführen werde.
Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington liegen seit einem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar vergangenen Jahres auf Eis. Das international weitgehend isolierte Nordkorea steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen. Kim hatte nach seinem Moratorium für Atom- und Raketentests vergeblich auf eine Aufhebung von Sanktionen gehofft.
Der Abschuss vom Montag erfolgte zudem zu einem Zeitpunkt, zu dem auch Nordkorea versucht, einen Ausbruch der Coronavirus-Epidemie zu verhindern. Bislang wurde zwar kein Fall offiziell gemeldet, den Staatsmedien zufolge befinden sich jedoch in drei Provinzen insgesamt rund 7000 Menschen in Quarantäne.
US-Experten und -Beamte erklärten am Montag, die Virus-Epidemie halte Pjöngjang offenbar nicht von Raketentests ab. Seoul und Washington hatten indes in der vergangenen Woche bevorstehende Militärübungen wegen der in Südkorea grassierenden Epidemie verschoben.
AFP.com
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