Erste Lungentransplantation bei Covid-19-Erkranktem in China

  03 März 2020    Gelesen: 1944
 Erste Lungentransplantation bei Covid-19-Erkranktem in China

Ein chinesisches Ärzteteam hat die welterste Lungentransplantation bei einem an dem Coronavirus Covid-19 erkrankten Patienten durchgeführt. Dies berichtet die Zeitung „Global Times“ unter Verweis auf den Chirurgen, der diese OP vorgenommen hat.

Die Operation, die fünf Stunden gedauert hatte, führte gemeinsam mit seinem Team der Chirurg Chen Jingyu, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Lungentransplantationen, in der Stadt Wuxi in der Provinz Jiangsu am 29. Februar durch.

Der 59-jährige Patient war am 26. Januar auf Covid-19 positiv getestet worden.

Nach künstlicher und maschinell unterstützter Beatmung und medikamentöser Behandlung zeigten die Tests wiederholt ein negatives Resultat. Die Lungenfunktion des Patienten war wegen des Virus stark beeinträchtigt, der Patient erlitt unumkehrbare Schäden. Die transplantierten Lungen stammten von einem Patienten, der einen Hirntod erlitten hatte, und wurden innerhalb von sieben Stunden nach Wuxi geliefert.

„Nach der Operation ist der Patient zu sich gekommen, die wichtigsten Kennwerte seines Gesundheitszustandes sind stabil, die transplantierten Lungen funktionieren gut. Der nächste Schritt besteht darin, den Patienten genau zu beobachten und ihn zum Zweck der Prophylaxe einer Abstoßungskrise und einer Infektion zu behandeln“, führt das Blatt die Worte von Chen Jingyu an.
Voraussetzungen für derartige OP

Der Arzt betonte, dass zur Durchführung einer derartigen Operation mehrere Voraussetzungen erforderlich seien. Die Lebensfunktionen des Patienten müssen durch einen Apparat für künstliche Lungenbeatmung aufrechterhalten werden, denn das Versagen beider Lungenflügel sei irreversibel. Der Patient muss wiederholt negativ auf Nukleinsäure getestet werden. Die Funktion der anderen Organe des Patienten darf nicht beeinträchtigt sein und er muss in der Lage sein, die Transplantation durchzustehen.

„Eine solche Operation ist sehr riskant. Das medizinische Personal muss ständig in Schutzanzügen in einer Unterdruckstation arbeiten, was psychisch und physisch äußerst schwierig ist“, ergänzte der Arzt. Nach seinen Worten könne diese Behandlungserfahrung in Zukunft helfen, die Anzahl von schweren Fällen zu reduzieren – wenn das Virus zur Pneumonie führt.

Samstagmitternacht waren landesweit 35.329 Covid-19-Patienten in Behandlung, 7.365 davon befanden sich in einem kritischen Zustand, 299 weniger als am Vortag. Dies geht aus Statistiken der Nationalen Gesundheitskommission hervor.

sputniknews


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