Chinas Automarkt bricht um 80 Prozent ein

  04 März 2020    Gelesen: 481
  Chinas Automarkt bricht um 80 Prozent ein

China hat sich in den vergangenen Jahren zum mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt für VW, BMW und Daimler entwickelt. Nun aber trifft die Corona-Krise die deutschen Hersteller dort mit voller Wucht.

Der chinesische Automarkt ist im Februar nahezu zusammengebrochen. Nach vorläufigen Daten des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) sank der Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um 80 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Für die ersten beiden Monate des Jahres summiert sich das Minus auf 41 Prozent.

Der Hauptgrund dafür sind die drastischen Maßnahmen, die China zur Eindämmung des Coronavirus getroffen hat: Die Behörden verlängerten wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit Covid-19 die Neujahrsferien, Autohäuser blieben länger geschlossen. Zusätzlich dazu hielten sich die Chinesen bei Neuwagenkäufen deutlich zurück - am größten Automarkt der Welt, der auch für die deutschen Konzerne Volkswagen, Daimler und BMW der mit Abstand bedeutendste Einzelmarkt ist, herrscht Flaute.

Auch die internationale Konkurrenz verzeichnet Verkaufsrückgänge, so sank der Absatz des japanischen Autobauers Toyota in China im Februar um 70 Prozent.

Die meisten kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Deutschland hingegen spüren die Folgen der Krise bislang kaum. Das zeigt eine Umfrage der staatlichen Förderbank KfW. Der entsprechende Index für das Geschäftsklima des Mittelstands sei um 0,8 Punkte gestiegen. Auch die weiteren Geschäftserwartungen legten merklich zu, während die Lage unverändert eingeschätzt wurde.

"Anzeichen für einen Corona-Effekt gibt es im Februar hingegen bereits bei den Großunternehmen", betonte die KfW. Hier gab das Barometer um 2,3 auf minus 9,4 Punkte nach, da insbesondere die Lage schlechter beurteilt wurde. "Vor allem die großen Industrieunternehmen sind hinsichtlich ihrer Absatzmöglichkeiten und Lieferketten stark von den Auswirkungen der massiven Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus in China betroffen", heißt es dazu.

spiegel


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