Thüringer CDU-Politiker nicht mit Coronavirus infiziert

  05 März 2020    Gelesen: 964
Thüringer CDU-Politiker nicht mit Coronavirus infiziert

Der Thüringer CDU-Abgeordnete, der wegen Corona-Verdachts unter Quarantäne stand, hat sich nicht mit dem Virus infiziert. Die Ministerpräsidentenwahl soll daher wie geplant stattfinden.

Der Coronavirus-Verdacht beim Thüringer CDU-Abgeordneten Volker Emde hat sich nicht bestätigt. Das teilte das Landesgesundheitsministerium in Erfurt am Dienstagabend mit. Das Testergebnis sei nach Angaben des Labors des Thüringer Landesamtes für Verbraucherschutz negativ ausgefallen. Für den Politiker sei keine weitere Quarantäne notwendig.

Die für Mittwoch angesetzte Plenarsitzung zur Wahl eines Ministerpräsidenten finde damit wie geplant statt, teilte der Thüringer Landtag mit.

Emde zeigte sich erleichtert. "Mir geht's gut, ich fühle mich gut, nur keine Hektik", sagte er dem SPIEGEL. Er werde selbstverständlich morgen zum Wahltermin erscheinen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion schrieb auf Twitter, man bleibe aufgrund des Testergebnisses "für die nächsten Tage voll arbeitsfähig".

Der Verdachtsfall hatte Befürchtungen ausgelöst, dass sich weitere Abgeordnete infiziert haben könnten. Denn Emde war mit einem 57-jährigen Mann aus dem Saale-Orla-Kreis, bei dem das neue Coronavirus nachgewiesen wurde, in den Winterferien im Skiurlaub in Italien gewesen. Anschließend nahm er an den Verhandlungen der CDU-Fraktion mit Vertretern von Linken, SPD und Grünen im Thüringer Landtag teil, bei denen sich die Parteien auf einen Kompromiss geeinigt hatten. Dieser sollte dafür sorgen, dass eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung sich auf projektbezogene Mehrheiten stützen kann.

Der frühere Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) will sich am Mittwoch erneut zur Wahl stellen. Für die AfD tritt Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke an. Ein erster Anlauf der Wahl war am 5. Februar in einem Desaster geendet. Damals wurde der FDP-Politiker Thomas Kemmerich mit Stimmen von AfD, CDU und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt, was bundesweit für Entrüstung und Proteste sorgte. Drei Tage nach seiner Wahl trat Kemmerich zurück und ist seitdem geschäftsführend im Amt - ohne Minister.

spiegel


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