Es gehe darum, "dass wir das Gesundheitssystem nicht überlasten", sagte Merkel am Mittwoch in Berlin. Ziel sei, die Ausbreitung des Virus und die Infizierungen zu verlangsamen. Sie warb um Verständnis für die Einschränkungen und rief zum Zusammenhalt auf: "Da sind unsere Solidarität, unsere Vernunft, unser Herz füreinander auf eine Probe gestellt."
"Alle Maßnahmen, die wir machen, sind von allergrößter Bedeutung, weil sie uns Zeit geben", betonte die Kanzlerin. Es handle sich um ein Virus, "das wir nicht ausreichend kennen, für das wir keine Impfung haben, für das wir keine Therapie haben". Sie verwies darauf, dass Infektionen bei Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen einen schwereren Verlauf haben könnten.
Es gehe darum, Prioritäten zu setzen, sagte Merkel mit Blick auf die eingeleiteten Maßnahmen. Wichtig sei, dass alle staatlichen Ebenen arbeiten und die medizinischen Möglichkeiten genutzt werden könnten. Es sei "nicht das zentrale Problem, ob ein Fußballspiel mit oder ohne Publikum stattfindet", fügte sie hinzu.
Die Kanzlerin verwies auf die Empfehlung der Regierung, Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern abzusagen. "Aber auch unterhalb dieser Schwelle kann man etwas tun und damit einen guten Beitrag leisten", betonte sie bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler.
Spahn sagte, er sei "froh", dass viele Bundesländer bereits die Grenze von tausend Teilnehmern für die Absage von Veranstaltungen umgesetzt hätten. Das bedeute aber nicht, dass alles darunter stattfinden sollte. "Gesundheit geht vor ökonomischen Fragen", betonte Spahn. Gleichwohl müssten die wirtschaftlichen Aspekte natürlich im Blick behalten werden.
AFP.com
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