Wirecard - Prüfbericht gibt bisher keinen Anlass für Bilanz-Korrektur

  13 März 2020    Gelesen: 1106
Wirecard - Prüfbericht gibt bisher keinen Anlass für Bilanz-Korrektur

Berlin (Reuters) - Ein lang erwarteter Prüfbericht gibt bisher keinen Anlass für eine Korrektur von Bilanzen des Zahlungsdienstleisters Wirecard.

Die Sonderuntersuchung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sei weitestehend abgeschlossen, teilte das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstagabend mit. Die KPMG habe Wirecard darüber informiert, dass dies in Bezug auf die Geschäftstätigkeit in Indien und Singapur sowie den Geschäftsbereich Merchant Cash Advance (MCA)/Digital Lending gelte. Diese Teile der Überprüfung hätten in diesen Untersuchungsgebieten aus heutiger Sicht keine substanziellen Feststellungen ergeben, die zu Korrekturbedarf für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 führen würden.

Die Untersuchung des Dritt-Partnergeschäfts (TPA) dauere dagegen noch an und werde voraussichtlich bis spätestens zum 22. April abgeschlossen werden. Die Einsichtnahme in Unterlagen auch externer Gesellschaften sowie Coronavirus-bedingte Reiserestriktionen machten den verlängerten Zeitrahmen erforderlich. Der Vorstand habe beschlossen, die Veröffentlichung des Jahresabschlusses auf den 30. April vom 8. April zu verschieben.

Wirecard hatte vor ein paar Monaten eine Prüfung durch KPMG gestartet, um den Vorwurf frisierter Bilanzzahlen aus der Welt zu schaffen. Die “Financial Times” berichtete in der Vergangenheit mehrfach über angebliche Unregelmäßigkeiten bei den Wirecard-Bilanzpraktiken, was an der Börse zu Kurskapriolen geführt hatte. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.


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