Altmaier erwartet Corona-Krise bis Ende Mai

  17 März 2020    Gelesen: 621
Altmaier erwartet Corona-Krise bis Ende Mai

Bundeswirtschaftsminister Altmaier warnt davor, auf ein schnelles Ende der Corona-Krise zu setzen. Die Zahl der Neuinfektionen werde bis Ende Mai hoch bleiben, sagt er im "ntv Frühstart". Um zu überleben, sollen Unternehmen schnell Geld bekommen - binnen Tagen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier warnt davor, auf ein schnelles Ende der Corona-Krise zu hoffen. "Ich gehe davon aus, dass wir sicherlich den ganzen Monat April und den ganzen Monat Mai mit den Folgen zu tun haben", sagte der CDU-Politiker im "ntv Frühstart". Es werde in dieser Zeit noch eine "erhebliche Zahl von Neuinfektionen" geben. "Deshalb würde ich niemandem raten, darauf zu setzen, dass das in acht Tagen wieder vorbei ist."

Japan und Südkorea hätten bemerkenswerte Erfolge im Kampf gegen das Virus erzielt. "Das zeigt, man kann diese Krise in den Griff bekommen, aber das ist auch eine Geduldsfrage." Politiker könnten über eine medizinische Frage wie die Corona-Krise keine Vorhersagen machen. "Wir gehen davon aus, dass wir die Effekte der Maßnahmen, die gestern beschlossen worden sind, nach zehn Tagen bis zwei Wochen spüren werden, weil ja die Inkubationszeit so lange dauert."

Insolvenzvorschriften gelockert

Gelder, Kredite und Bürgschaften für Unternehmen müssten jetzt schnell und "praxisorientiert" bereitgestellt werden. "Wir haben nicht Wochen, wir haben Tage, damit das alles steht", sagte Altmaier. "Ich hoffe und erwarte mir auch, dass alle ihren Beitrag leisten, dass wir so schnell wie möglich Geld auch überweisen können", sagte Altmaier.

Kleine und mittlere Unternehmer warteten jeden Tag auf das Geld. Die Regierung habe deshalb auch die Insolvenzfristen verlängert. "Das ist ganz wichtig, damit Menschen, denen ohnehin geholfen wird, aber vielleicht nicht am selben Tag, sondern ein, zwei Tage später, nicht in die Bredouille kommen."

Altmaier bestätigte die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die Bundesregierung an einem Härtefallfonds arbeite. "Das heißt, dass man in bestimmten Fällen diejenigen, die von den genannten Regelungen nicht erfasst sind, helfen kann", sagte Altmaier. Dass der Staat bei strauchelnden großen Unternehmen durch Teilbeteiligungen einsteigt, will der Bundeswirtschaftsminister weiterhin vermeiden. "Wir hoffen drauf und setzen darauf, dass wir als Marktwirtschaft durch diesen Prozess durchkommen, denn das war ja das Erfolgsrezept der letzten 70 Jahre."

Quelle: ntv.de, shu


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