EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat eingeräumt, dass die Gefahr des Corona-Virus von der Politik nicht richtig erkannt worden ist. "Ich glaube, wir alle, die wir nicht die Experten sind, haben am Anfang das Coronavirus unterschätzt. Aber inzwischen zeigt sich auch, das ist ein Virus, das uns noch lange beschäftigen wird. All diese Maßnahmen, die sich für unsere Ohren noch vor 14 Tagen oder drei Wochen drastisch, drakonisch angehört haben - wir haben verstanden, dass das jetzt sein muss. Das ist sehr schwer, aber ich glaube, die Bevölkerung macht da gut mit", so von der Leyen in der "Bild"-Zeitung.
Die EU-Einreisestopps verteidigte sie mit den Worten: "Es zeigt das Ausmaß der Krise. Wir wissen, dass im Augenblick das Zentrum der Krise in Europa liegt." Von der Leyen deutete in der Sendung "Bild live" an, dass es Ausgangssperren in weiteren europäischen Ländern geben werde: "Es ist Entscheidung der Mitgliedsstaaten. Das ist wichtig, das auch zu respektieren. Wir sind ganz eng miteinander abgestimmt, die meisten gehen im gleichen Rhythmus vor, mit Abstand von ein bis drei Tagen. Das ist nicht etwas, was man von oben einfach europäisch verordnet, sondern das muss in den Mitgliedsländern mit großer, breiter Zustimmung auch gemeinsam getragen werden."
Soldateneinsatz nicht ausgeschlossen
Zu möglichen Soldateneinsätzen sagte sie: "Ich weiß als ehemalige Verteidigungsministerin, wie enorm hilfreich die Bundeswehr in Fällen sein kann, wo es um logistische Fragen geht, wo helfende Hände Unterstützung bieten. So wie ich die Soldatinnen und Soldaten kennengelernt habe: So wie sie gerufen werden, werden sie da sein, für ihr Land einstehen und das machen, was notwendig ist und unterstützten."
Sie habe zwar Verständnis für die Menschen, die Vorräte anhäuften, setze aber auf die Vernunft der Bürger. "Ich kann es erst mal innerlich verstehen. Aber ich glaube, nach dem ersten Impuls müssen wir alle auch unsere Vernunft walten lassen. Die grundsätzliche Versorgung ist gesichert. Die wird erhalten bleiben. Man sollte nur das kaufen, was notwendig ist."
Quelle: ntv.de, ino/rts
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