Patienten werden wegen Bombenentschärfung verlegt

  02 April 2020    Gelesen: 388
Patienten werden wegen Bombenentschärfung verlegt

In dem Krankenhaus liegen auch elf Corona-Infizierte: Wegen eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg müssen Teile der Bonner Uniklinik geräumt werden, betroffen sind auch Intensivpatienten.

Die Patienten werden in andere Bereiche des Krankenhauses gebracht, einige auch in andere Krankenhäuser: In Bonn muss auf dem Gelände der Uniklinik eine Bombe entschärft werden. Dafür muss ein Teilbereich der Klinik geräumt werden.

Die Verlegung der etwa 200 Patienten sei im Gange, sagte eine Kliniksprecherin. "Alles verläuft nach Plan." Unter den Patienten seien auch elf mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen, von denen einige auf der Intensivstation lägen. Sie müssten isoliert verlegt werden, was aber "kein Problem" sei, da es in der Klinik große Isolierstationen gebe.

1200 Menschen müssen Wohnungen verlassen
Die Evakuierung soll bis zum frühen Mittag abgeschlossen sein. Ursprünglich sei man davon ausgegangen, dass insgesamt 380 Patienten verlegt werden müssten, doch hätten auch Patienten entlassen werden können, sagte die Sprecherin.

Die Weltkriegsbombe war am Mittwoch bei Bauarbeiten auf dem Klinikgelände gefunden worden. Es müssten auch knapp 1200 Menschen ihre Wohnungen verlassen, sagte ein Sprecher der Stadt Bonn. Rund 650 andere Anwohner können in ihren Wohnungen bleiben, dürfen aber während der Entschärfung nicht das Haus verlassen.

Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg dürften die Kampfmittelräumdienste in Nordrhein-Westfalen noch jahrzehntelang beschäftigen. Etwa die Hälfte der alliierten Luftangriffe betraf Orte im heutigen Nordrhein-Westfalen.

Viele der Bomben zündeten nicht und liegen bis heute im Boden. Experten für Kampfmittelräumung gehen davon aus, dass sie bislang nicht mehr als ein Fünftel dieser Blindgänger entfernt haben.

spiegel


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