FDP will Kramp-Karrenbauer wegen Kaufs von Kampfjet vor Ausschuss zitieren

  20 April 2020    Gelesen: 752
FDP will Kramp-Karrenbauer wegen Kaufs von Kampfjet vor Ausschuss zitieren

Angesichts des Koalitionsstreits um die Beschaffung von Kampfflugzeugen in den USA hat die FDP Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zur Klärung aufgefordert.

"Die Art, wie die große Koalition über die Tornado-Nachfolge kommuniziert, ist ein Desaster", sagte die FDP-Wehrexpertin Agnes-Marie Strack-Zimmermann am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Ihre Fraktion werde das Erscheinen der Ministerin vor dem Verteidigungsausschuss am Mittwoch beantragen.

Strack-Zimmermann wertete das Erscheinungsbild der Koalition in der Frage der Kampfflugzeuge als "chaotisch". Dass die Verteidigungsministerin "offensichtlich unabgesprochen eine E-Mail an ihren US-Kollegen schickt, um eine Bestellung von Kampffliegern anzukündigen, ist genauso verantwortungslos wie das Verhalten der SPD, die seit Jahren die Tornado-Nachfolge mit allen Mitteln blockiert", sagte die Liberale.
Kramp-Karrenbauer müsse den Abgeordneten "umgehend Auskunft über diese Korrespondenz geben und für maximale Transparenz sorgen", forderte Strack-Zimmermann. Unabhängig davon müsse Deutschland "umgehend neue Flugzeuge bestellen".

Laut einem Bericht des Magazins "Spiegel" hatte Kramp-Karrenbauer in einer E-Mail an ihren US-Kollegen förmlich angekündigt, dass Deutschland 45 F-18-Kampfjets des US-Herstellers Boeing kaufen will. Die Maschinen sollen altersschwache Tornados der Luftwaffe ersetzen. Über Einwände der SPD gegen das geplante Geschäft habe sich Kramp-Karrenbauer hinweggesetzt, meldete das Magazin. Das Bundesverteidigungsministerium betonte nach dem Bericht am Montag aber, dass die Ministerin noch keine Bestellung über die Flugzeuge abgegeben habe.

AFP.com


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