Corona-Einsatz: Spaziergänger in Österreich klagen wegen Schüssen in die Luft

  21 April 2020    Gelesen: 914
    Corona-Einsatz:   Spaziergänger in Österreich klagen wegen Schüssen in die Luft

Bei einem Corona-Polizeieinsatz in Österreich hat ein Beamter offenbar zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben - laut Exekutive interne Signalschüsse. Drei Spaziergänger, die sich dort befanden, brachten dagegen eine Maßnahmenbeschwerde beim Landesverwaltungsgericht ein.

Der Vorfall ereignete sich am 20. März im Vorarlberger Nenzing, wie die „Kleine Zeitung“ berichtet. Nach Darstellung der Vorarlberger Polizei hatten mehrere Personen schlagartig die Flucht in den Wald ergriffen, als die Exekutive bei der Burgruine angekommen war. Danach sei es zu einer Art Verfolgungsjagd gekommen.

Ein Polizeisprecher schilderte den Vorfall folgendermaßen: Man sei informiert worden, dass eine Gruppe von acht Jugendlichen bei der Burgruine die Abstände nicht einhalten würde. Als man dort angekommen sei, habe man aber - neben den erwähnten drei Personen - nur vier Jugendliche angetroffen. Deshalb hätten sich die Beamten im Umkreis auf die Suche nach den restlichen begeben.

Im Wald habe dann ein Beamter zwei Schüsse in die Luft abgefeuert, um Kollegen auf seinen Standort aufmerksam zu machen, weil das Polizeifunk-Gerät nicht funktioniert habe, so der Bericht. Weitere Jugendliche seien dann noch angetroffen worden. Gegen die drei Spaziergänger wurde laut ihrem Anwalt eine Verwarnung ausgesprochen.

Die drei Personen deuteten laut Medienberichten die Polizeischüsse als Warnschüsse, die auch ihnen gegolten hätten. Laut ihrem Anwalt war das Ausüben unmittelbarer Befehls- und Zwangsgewalt, zu der auch die Abgabe von Warn- und Signalschüssen zählen würden, „rechtswidrig und absolut unzulässig“.

Die Abgabe von Schüssen „grenzt an Wahnsinn, war absurd und vor allem absolut unzulässig“, erklärte der Anwalt in der Beschwerde. Seine Mandanten seien „eingeschüchtert und völlig perplex“ gewesen.

sputniknews


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