Frankreich und die Niederlande wollen Air France-KLM unterstützen

  25 April 2020    Gelesen: 596
Frankreich und die Niederlande wollen Air France-KLM unterstützen

Nicht nur Deutschland versucht, durch die Corona-Pandemie in Not geratenen Unternehmen zu helfen. Frankreich und die Niederlande arbeiten an einem Milliardenpaket für Air France-KLM - unter Bedingungen.

Frankreich stützt die wegen der Corona-Krise ins Trudeln geratene Fluggesellschaft Air France mit Kredithilfen im Umfang von sieben Milliarden Euro. Drei Milliarden seien Staatskredite und vier Milliarden Garantien für Bankdarlehen, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire im TV-Sender TF1.

"Wir müssen unsere nationale Fluggesellschaft retten", sagte Le Maire. Die angekündigten Hilfen seien jedoch "kein Blankoscheck". Es gebe Rentabilitätsbedingungen und Air France müsse die Fluggesellschaft werden, die weltweit am achtsamsten mit der Umwelt umgehe. Eine Verstaatlichung sei nicht geplant. Die EU-Kommission müsse den Hilfen noch zustimmen.

Milliardenhilfen auch für Renault
Die Schwestergesellschaft von Air France, die niederländische KLM, kann nach Angaben der niederländischen Regierung ebenfalls mit zwei bis vier Milliarden Euro Finanzhilfen rechnen. Die Regierung helfe der Airline wegen ihrer großen Bedeutung auch für den Flughafen Amsterdam-Schiphol und die gesamte Wirtschaft der Niederlande, sagte Finanzminister Wopke Hoekstra. Bei den Hilfen handle es sich laut Hoekstra um Steuergelder, dementsprechend werde es auch Gegenleistungen von der Fluggesellschaft geben müssen, sagte der Minister.
Air France und KLM hatten laut der Nachrichtenagentur AP zuvor bereits angekündigt, dass der gemeinsame Luftverkehr in den kommenden Monaten um bis zu 90 Prozent einbrechen könnte.

In Frankreich arbeitet die Regierung Le Maire zufolge zudem an staatlichen Garantien für Bankkredite im Umfang bis fünf Milliarden Euro für den Autobauer Renault. Die Autobranche und eine Million Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Wie auch bei Air France soll die Ausfallgarantie des Staates bei 90 Prozent der Kreditsumme liegen. Der französische Staat ist Anteilseigner bei beiden Unternehmen.

Die Fluggesellschaften sind weltweit mit dem Zusammenbruch des Luftverkehrs wegen der Corona-Pandemie in schwere bis existenzielle Krisen geraten. Auch die Autobranche leidet infolge der Seuche unter Produktions- und Absatzeinbrüchen. Weitere Hilfen plant die französische Regierung auch für die von der Krise betroffenen Restaurants und Hotels und ihre Beschäftigten.

spiegel


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