Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat angesichts hoffnungsvoller Anzeichen bei der Bekämpfung der Corona-Krise und zunehmender Ungeduld vieler Menschen eine leichte Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in Aussicht gestellt. Ab dem 2. Mai werde es wieder möglich sein, mit den Menschen, mit denen man zusammenlebt, das Haus zu verlassen, um Sport zu treiben oder spazieren zu gehen, "wenn die Entwicklung der Pandemie weiter günstig verläuft", sagte Sánchez am Samstagabend in einer Videobotschaft.
In Spanien gilt seit dem 15. März ein Notstandsgesetz, das gerade erst um weitere zwei Wochen verlängert wurde. Das Fernsehen berichtete von neuen sogenannten Cacerolazos, bei denen die Menschen als Zeichen ihres Unmuts auf Balkonen und an offenen Fenstern auf Töpfe schlagen.
Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der persönlichen Freiheit sind in Spanien viel strikter als etwa in Deutschland. Erwachsene dürfen ihre oft vergleichsweise engen Wohnungen nur für Wege zum Supermarkt, zur Apotheke oder zur Arbeit verlassen - und, um mit dem Hund Gassi zu gehen. Sport im Freien ist verboten. Kinder unter 14 Jahren durften seit sechs Wochen überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Das ändert sich jedoch, wenn Kinder ab diesem Sonntag wieder täglich für eine Stunde auf die Straße dürfen.
Zahlen geben Anlass zur Hoffnung
Am Samstag gab es auch weitere hoffnungsvolle Hinweise auf eine leichte Abschwächung der Pandemie. Den zweiten Tag in Folge wurden mehr von der Lungenkrankheit Genesene als neu mit dem Sars-CoV-2- Virus Infizierte registriert, teilte das Gesundheitsministerium mit. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 3500 Covid-19-Patienten als geheilt entlassen worden, während die Zahl der neuen Corona-Fälle bei knapp 3000 gelegen habe.
378 Menschen starben im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit. Zum Höhepunkt der Pandemie in Spanien im März lag die Zahl der täglichen Todesfälle mindestens doppelt so hoch. Insgesamt ist die Zahl der Corona-Toten in Spanien damit auf fast 23.000 gestiegen. Mehr als 220.000 Menschen sind infiziert und mehr als 95.000 wieder genesen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa
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