„Wir fürchten, dass nun bis zu 50.000 Geschäfte von Insolvenzen betroffen sein könnten, weil ihr Eigenkapital insbesondere wegen hoher Mietforderungen nicht ausreicht“, so der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach Angaben des Verbands gibt es in Deutschland etwa 450.000 Einzelhandelsgeschäfte.
30 Milliarden Euro Umsatz verloren
„In den vier Wochen Schließungen der Geschäfte im Non-Food-Bereich haben wir rund 30 Milliarden Euro Umsatz verloren, den wir auch nicht wiederbekommen werden. Pro Tag waren dies rund eine Milliarde Euro“, erläuterte Genth.
In der ersten Woche nach der Öffnung sei zudem ein großer Kundenansturm ausgeblieben, derzeit verliere der Handel täglich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. „Wir fürchten sehr, dass die Innenstädte nach der Krise nicht mehr so aussehen werden wie vor der Krise.“
Rettungsfonds erforderlich
Genth forderte aus diesem Grund einen weiteren branchenunabhängigen Rettungsfonds für angeschlagene Unternehmen, die durch die Schließung keine Umsätze erzielen konnten.
„Denn bei vielen Unternehmen läuft eben der Hauptkostenblock - die Miete - trotz geschlossener Läden weiter.“
Darüber hinaus solle es in der zweiten Jahreshälfte und 2021 bundesweit mehrere Sonntagsöffnungen geben, um den Konsum zu beleben.
Coronavirus in Deutschland
Das Virus Sars-CoV-2 wurde erstmals Ende Dezember in China entdeckt und breitete sich innerhalb von wenigen Monaten über den Globus aus. Das Epizentrum der neuartigen Krankheit war die Stadt Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei. Am 11. März stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ausbruch der Infektion als Pandemie ein.
In Deutschland gibt es laut den jüngsten Angaben des Robert-Koch-Instituts (Stand: 28. April, 08:10 Uhr) 156.337 Corona-Fälle und 5913 Todesopfer.
sputniknews
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