Angriff auf ARD-Kamerateam - Verdächtiger freigelassen

  07 Mai 2020    Gelesen: 639
Angriff auf ARD-Kamerateam - Verdächtiger freigelassen

Er soll nach einem Tonmann getreten haben: Die Berliner Polizei ermittelt gegen einen 46-Jährigen. Es war der zweite Angriff auf Journalisten in kurzer Zeit.

Ein Mann soll einen ARD-Mitarbeiter bei einer nicht genehmigten Demonstration in Berlin angegriffen haben - nun kommt der Verdächtige frei. Wie die Polizei mitteilt, trat er nach einem Tonassistenten. Gegen den 46-Jährigen liege eine Strafanzeige wegen Körperverletzung vor.

Zu der Attacke kam es demnach am Mittwoch vor dem Reichstagsgebäude. Dort hätten sich 350 bis 400 Menschen versammelt. Sie seien offenbar einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt. Wie das "ARD-Hauptstadtstudio" berichtete, habe sich ein Demonstrant spontan aus der Menge gelöst und den Tonassistenten angegriffen.

Laut Polizei versuchte der Verdächtige, den Mann zu treten - traf dabei aber offenbar die Mikrofon-Angel, die dann gegen den Kopf des Kameramannes schlug. Der mutmaßliche Angreifer habe versucht zu fliehen, sei aber von Polizisten gestoppt worden. Das ARD-Team sei unverletzt geblieben, dem Mann gehe es gut, hieß es.

Augenzeugen berichteten, dass ganz verschiedene Gruppierungen vor Ort waren. Viele Menschen seien aggressiv gewesen, Teilnehmer riefen "Wir sind das Volk". Die Polizei stellte mehrere Ordnungswidrigkeiten und Straftaten fest: Verstöße gegen die Corona-Rechtsverordnung, Widerstand gegen Beamte, Körperverletzungen, Beleidigungen.

Am 1. Mai war in Berlin ein Team der ZDF-Satiresendung "heute-show" attackiert worden. Es drehte ebenfalls bei einer Demonstration gegen Beschränkungen in der Coronakrise am Rosa-Luxemburg-Platz. Danach wurde das Kamerateam von einer Gruppe von vermummten Tätern angegriffen. Sechs Menschen wurden dabei nach Angaben des ZDF verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

spiegel


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