Bei dem Anschlag im Zentrum der türkischen Hauptstadt am Mittwochabend waren 28 Menschen getötet und 81 verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter hatte den Sprengsatz in seinem Auto im Regierungsviertel von Ankara neben mehreren Armeebussen gezündet, die an einer Ampel warteten.
Der Angriff sei eine Reaktion auf die Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan, hieß es auf der Website weiter. Es handle sich um eine Racheaktion für das türkische Vorgehen gegen Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Cizre im Südosten des Landes. Die Gruppe drohte zudem mit weiteren Attentaten.
Politiker der regierenden AKP gingen zunächst davon aus, dass die PKK den Anschlag verübt hat. Am Donnerstag dann sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, es gebe klare Beweise, dass der Attentäter der syrischen Kurdenmiliz YPG angehöre. Türkischen Medienberichten zufolge war der 23-Jährige als Flüchtling in die Türkei gekommen und wurde durch seine bei der Einreise genommenen Fingerabdrücke identifiziert. Er wurde bei der Explosion getötet.
TAK gilt als radikale Abspaltung der PKK
Die YPG hat jede Beteiligung an dem Anschlag zurückgewiesen und die Anschuldigungen einen Vorwand der Türkei für einen Einmarsch in Nordsyrien genannt.
Die TAK gilt als radikale Abspaltung der PKK und hatte früher Verbindungen zu der von der Türkei, der EU und den USA als terroristische Organisation eingestuften PKK. Die Freiheitsfalken wandten sich laut früheren Angaben des baden-württembergischen Verfassungsschutzes erstmals im August 2004 an die Öffentlichkeit. Damals bekannten sie sich zu Anschlägen gegen zivile Einrichtungen vor allem im Westen der Türkei.
Die Türkei wurde in den vergangenen Monaten von mehreren Anschlägen erschüttert. Seit dem bislang blutigsten Anschlag, bei dem im Oktober bei einer prokurdischen Friedensdemonstration in Ankara 103 Menschen getötet wurden, gilt die höchste Terrorwarnstufe. Die türkischen Behörden machten die IS-Miliz für die Tat verantwortlich, ebenso für den Anschlag auf eine Touristengruppe in Istanbul, bei der elf Deutsche getötet wurden.
sun/Reuters/AFP
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