Flug verweigert: US-Bürger verklagen „American Airlines“ wegen Rassendiskriminierung

  22 Juni 2020    Gelesen: 999
    Flug verweigert:     US-Bürger verklagen „American Airlines“ wegen Rassendiskriminierung

Ein Afroamerikaner aus dem US-Bundesstaat Arizona und vier weitere Menschen haben nach Angaben des TV-Senders „NBC“ eine Sammelklage gegen die Fluggesellschaft „American Airlines“ wegen Rassendiskriminierung eingereicht, nachdem dem Afroamerikaner der Flug verweigert wurde.

„NBC“ zufolge ereignete sich der Vorfall am 31. Mai beim Flug „Los Angeles – Phoenix“, als der Afroamerikaner Elgin Banks beim Boarding „sich höflich danach erkundigte, ob alle Sitze im Flugzeug besetzt seien und er seinen Sitz wechseln könnte, falls es freie Plätze gäbe“. Die Flugbegleiter sagten darauf, dass er seinen Sitz wechseln könne, sobald das Boarding zu Ende sei.

Wie aus der Klage hervorgeht, hätten etliche weiße Passagiere ihre Sitze wechseln können, darum habe Banks die Flugbegleiterin angesprochen und gefragt, ob er näher zu den ersten Reihen wechseln könne. Darauf habe sie in einer beleidigenden und aggressiven Form geantwortet: „Sir, treten Sie zurück“, hieß es in der Klage.

Danach machte Banks genau das, was von ihm die Flugbegleiterin verlangte. Zur gleichen Zeit kamen Sicherheitsbeamte auf ihn zu und sagten, dass er das Flugzeug verlassen solle. Passagiere, die neben ihm saßen, begannen Einwände zu erheben und erklärten, dass Banks nichts Unrechtmäßiges gemacht habe. Allerdings wurde Banks und den Passagieren, die sich für ihn einsetzten, der Flug verweigert.

„Jede Form von Diskriminierung ist unzulässig und entspricht nicht unseren Werten, deswegen haben wir Ermittlungen aufgenommen. Wir befassen uns mit diesem Vorfall. Allerdings behaupten wir, dass die Beschuldigungen nicht ganz und nicht genau das Geschehene widerspiegeln“, hieß es in der Mitteilung von „American Airlines“. 

Debatte um Rassenungleichheit
In den USA und auch in Europa gibt es seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai Massenproteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Zudem hatte dieser Vorfall in den USA eine Diskussion über Rassenungleichheit angeregt. Manche Unternehmen hatten auf diese Debatte reagiert, indem sie beschlossen, auf einige ihre Produkte, die „rassistisch“ geprägt waren, zu verzichten. So hatte das amerikanische Lebensmittelunternehmen „Quaker Oats“ angekündigt, dass es den Namen und das Aussehen des Pfannkuchen-Mix „Aunt Jemima“ ändern werde. „Quaker Oats“ hatte dabei zugegeben, dass diese Marke auf einem „Rassenvorurteil“ beruht hätte. Das Logo von „Aunt Jemima“ stellt eine Afroamerikanerin dar, für deren Portrait laut „The New York Times“ eine dunkelfarbige frühere Sklavin das Vorbild gewesen sei.

sputniknews


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