Die betroffenen Gruben können demnach maximal 60 Millionen Tonnen pro Jahr fördern, was in etwa 1,5 Prozent der chinesischen Jahresproduktion entspricht.
Das ist aber erst der Anfang. Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre soll die Produktion um insgesamt 500 Millionen Tonnen gedrosselt werden. Damit würde die Förderung um mehr als zehn Prozent zurückgehen.
Im Bergbau, aber auch in der Stahl- und Zementindustrie wird in China weit über den Bedarf hinaus produziert. Für Massenstahl hat die Führung in Peking ebenfalls drastische Kürzungen in der Fertigung im Volumen von bis zu 150 Millionen Tonnen beschlossen.
Auch die europäische Wirtschaft sorgt sich um die Überkapazitäten in China. Laut einer Studie der Europäischen Handelskammer waren diese im vergangenen Jahr in praktisch allen wichtigen Industrien gewachsen. Mit dem wirtschaftlichen Abschwung werde sich die Situation eher noch verschärfen, warnte Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen Handelskammer in China.
Angst vor Billigkonkurrenz - Angesichts dieser Entwicklung seien die europäischen Firmen alarmiert. "Wir sind in einer viel schlechteren Position als zuvor", sagte Wuttke. In der vergangenen Woche waren Mitarbeiter und Manager der europäischen Stahlindustrie in Brüssel gemeinsam auf die Straße gegangen. Sie fürchten angesichts der Billigkonkurrenz und dem drohenden Wegfall der Strafzölle gegen chinesische Produkte um ihre Existenz.
Zahlreiche chinesische Firmen und Fabriken betreiben mehr Produktionsanlagen und beschäftigen mehr Personal als eigentlich notwendig sind. Viele Staatsunternehmen könnten den Betrieb dabei nur noch mithilfe immer neuer Kredite aufrechterhalten. Das soll Fabrikschließungen und Massenentlassungen verhindern. "Dieser Protektionismus muss enden", sagte Wuttke. "Je länger China wartet, desto größer wird das Problem."
Die Europäische Handelskammer hatte bereits 2009 auf steigende Überkapazitäten in China hingewiesen. Damals machte sie ein gewaltiges Konjunkturprogramm der Regierung mitverantwortlich für die Probleme. Um die Wirtschaft des Landes trotz der globalen Finanzkrise am Laufen zu halten, wurden vielerorts Milliarden in den Bau neuer Fabriken gesteckt, die bis heute nicht gebraucht werden.
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