Wenn Klopp ruft, hat der FC Bayern Pech?

  24 Juni 2020    Gelesen: 756
  Wenn Klopp ruft, hat der FC Bayern Pech?

Der FC Bayern ist ein wunderbarer Klub, um eine Karriere zu beenden. So sprach Bayerns Mittelfeld-Genie Thiago noch Anfang Mai, als der Fußball wegen der Corona-Pandemie nur im Kleingruppen-Training möglich war. Ende Juni sieht die Welt des Spaniers offenbar anders aus - aber wie eigentlich?

Jürgen Klopp beschäftigt sich in diesen Tagen mit vielen Dingen. Sie drehen sich vor allem darum, wie sein FC Liverpool die sichere Meisterschaft, die erste seit 30 Jahren für die Reds, endgültig sicher macht. Zwei Siege sind in den nächsten acht Spielen dafür noch nötig, dann kann Manchester City machen, was es will. Sogar den Rest der Premier League (auch den FC Liverpool am 32. Spieltag) mit dem spektakulären Fußball zerlegen, mit dem der Klub von Trainer Josep Guardiola aus der Corona-Zwangspause gekommen ist.

Ganz konkret beschäftigt sich Klopp gerade mit Crystal Palace. Gegen diese Mannschaft geht es nämlich heute Abend (ab 21.15 Uhr im Liveticker bei ntv.de). Klopp wird versuchen mit seinen Fußballern all das besser zu machen, was beim Restart-Derby gegen den FC Everton nicht gut funktioniert hat. Und das war vor allem die Offensive. Die ist ja mit Sadio Mané, mit Mohamed Salah und Roberto Firmino eigentlich top besetzt - aber auch dünn, weder Takumi Minamino noch Divock Origi taugen als Alternativen. Gerüchte über angebliche Verstärkungen gibt es demnach zuhauf. So kreisten in den diversen Foren die Namen vom schwer erziehbaren Ousmane Dembélé und vom ebenfalls noch zu erziehenden Jadon Sancho.

Und plötzlich kreist da auch der Name Thiago. Thiago, das ist der Mann, den man vom FC Bayern kennt. Der spanische Spielmacher. Der Feingeist mit dem Hang zum Laissez Faire - der sich vor der Corona-Pause unter Trainer Hansi Flick aber vor allem zum Feingeist ohne Hang zum Laissez-faire stabilisiert hatte. Der noch zu Beginn des Monats Mai schwärmte, wie toll der FC Bayern sei und was für ein "wunderbarer Klub" für das Karriereende der Rekordmeister doch wäre. Alle Anzeichen standen auf: Verlängerung des Vertrags über 2021.

Hat Liverpool wirklich Bedarf?

Seither ist (offiziell) nichts passiert - zumindest nicht auf Ebene der Verhandlungen mit den Münchnern. Die längst erwartete Meldung einer Einigung, sie kommt nicht. Und das womöglich aus dem Grund, dass Thiago seine Meinung über die künftige Karriereplanung geändert haben könnte. Wie die "Sport Bild" berichtet, hat der Spanier für sich erkannt, dass er nun letztmalig die Chance hätte, zu einem anderen Topklub in Europa zu wechseln - nach England oder aber zurück nach Spanien. Thiago kam 2013 auf dringendes Geheiß von Guardiola für 25 Millionen Euro von seinem Stammverein FC Barcelona zu den Bayern und lief 230-mal für München auf (31 Tore). Zuletzt hatte er, auch wegen Verletzungen, seinen Stammplatz an den starken Leon Goretzka verloren.

Flick hatte erst vor wenigen Tagen seinen Wunsch nach einem Verbleib von Thiago geäußert. Er hatte aber auch zugleich Zweifel geäußert. "Er ist ein Ausnahmekönner. Er ist einfach ein exzellenter Fußballspieler, der jeder Mannschaft ein tolles Spielniveau gibt und Spielintelligenz einbringt. Ich möchte schon gerne haben, dass er hierbleibt. Das weiß er, das weiß der Verein." Der Trainer erklärte aber auch in Bezug auf Thiago und Abwehrchef David Alaba, dessen 2021 auslaufender Vertrag ebenfalls noch nicht verlängert werden konnte: "Letztendlich ist das immer auch eine Entscheidung der Spieler, was passiert."

Ein konkretes Angebot für den 29 Jahre alten Spielmacher soll dem FC Bayern zwar nicht vorliegen, aber im Mannschaftskreis, so schreibt die "Sport Bild", sei von einem angeblichen Interesse der Liverpooler die Rede. Unter Berufung auf eigene Quellen will das Magazin wissen, dass Klopp viel von dem technisch hochbegabten Spanier hält. Zudem macht die "Sport Bild" im zentralen Mittelfeld, wo Thiago am liebsten spielt, den größten Bedarf an zusätzlicher Qualität beim FC Liverpool aus. Ob diese These angesichts von Naby Keita, Fabinho, Georginio Wijnaldum, Jordan Henderson, Alex Oxlade-Chamberlain und James Milner sowie Rückkehrer Marki Grujic (an Hertha ausgeliehen) allerdings wirklich zu halten ist?

Nun, Klopp ist's vorläufig sicher egal. Erst mal Meister werden.

Quelle: ntv.de, tno


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