Britische Regierung hofft auf Hilfe der G20 im Brexit-Wahlkampf

  26 Februar 2016    Gelesen: 683
Britische Regierung hofft auf Hilfe der G20 im Brexit-Wahlkampf
Die wichtigsten Industriestaaten mögen sich bitte gegen ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU aussprechen - darum bittet Finanzminister Osborne. An den Finanzmärkten hat der drohende Brexit bereits Folgen.
Die britische Regierung nimmt die Gefahr eines "Ja" zum Ausscheiden Großbritanniens aus der EU offenbar sehr ernst: Laut einem Bericht der Financial Times (FT) drängt Finanzminister George Osborne die wichtigsten Industriestaaten, sich mit Nachdruck gegen einen Brexit auszusprechen.

Laut dem FT-Bericht sagte Osborne, er hoffe, die Unterstützung der G20 für Großbritanniens Verbleib in der EU werde ein zentrales Ergebnis des Treffens der Finanzminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländergruppe sein. Die Zeitung beruft sich auf mehrere Personen im engen Umfeld Osbornes. Einen offiziellen Kommentar lehnte das britische Finanzministerium ab.

Offenbar wird das Brexit-Szenario außerhalb Großbritanniens als reale Gefahr gesehen. Die FT berichtet, chinesische Offizielle hätten sich in bilateralen Gesprächen besorgt gezeigt über die Aussicht, dass Großbritannien die EU verlassen könnte.

Auch Regierungsmitglieder anderer Nationen hätten das Thema in Gesprächen mit Osborne aufgebracht, sagte ein G20-Offizieller der Nachrichtenagentur Reuters. "Wenn sie besorgt sind, könnte das Thema in der Abschlusserklärung landen. Das wäre aber ungewöhnlich. Die Briten haben das Thema nicht auf die Agenda gebracht."

Der drohende Brexit hat bereits jetzt Auswirkungen auf die Finanzmärkte: Das Pfund hat in den vergangenen Wochen stark an Wert verloren. Einige Ökonomen befürchten, ein "Ja" im Referendum am 23. Juni könnte die ohnehin angeschlagene Weltwirtschaft in eine tiefere Krise stürzen - auch weil der Zusammenhalt der gesamten EU gefährdet sein könnte.

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