Milliarden-Ankündigung: Chinas Zentralbank will die Blase weiter aufpumpen

  26 Februar 2016    Gelesen: 709
Milliarden-Ankündigung: Chinas Zentralbank will die Blase weiter aufpumpen
Die Finanzmärkte können mit neuen Milliarden der chinesischen Zentralbank rechnen. China stemmt sich gegen eine Abwertung des Yuan. Eine nötige Korrektur wird wohl weiter verschoben.
China ist offenbar bereit, seine unter Druck stehenden Finanzmärkte mit weiteren Geldspritzen zu unterstützen. Das deutete der Chef der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochuan, bei einer Konferenz am Rande des G20-Treffens in Shanghai an.

"China hat in der Geldpolitik weiterhin einigen Spielraum und Werkzeuge, um sich einem möglichen Abwärtstrend entgegenzustellen", sagte Zhou Xiaochuan. Die Geldpolitik sei eher auf Unterstützung der Konjunktur ausgerichtet.

Die Finanzmärkte reagierten umgehend auf Zhous Bemerkungen. Der Shanghai Composite Index, einer von Chinas wichtigsten Aktienindizes, legte am Freitag mehr als ein Prozent zu, nachdem er am Vortag deutlich verloren hatte. Auch andere asiatische Aktienmärkte drehten ins Plus.

Die Zentralbank versucht seit Monaten erfolglos, die Finanzmärkte und die Währung des Landes mit Eingriffen zu stützen. Allein im Januar investierte sie mehr als 100 Milliarden Dollar aus ihren Devisenreserven, um den Wert des Yuan zu stützen. Zhou sprach sich erneut gegen eine Abwertung des Yuan aus.

Milliarden pumpen Blasen weiter auf

Angus Nicholson, Währungsexperte des Onlinetraders IG, nannte Zhous Bemerkungen deshalb widersprüchlich. Er verspreche gleichzeitig eine Geldpolitik, die den Yuan schwächt, lehnt einen Wertverlust jedoch ab.

Mit den Milliarden, die Zhou in die Märkte pumpen will, dürfte er allenfalls existierende Blasen weiter aufpumpen. Am Grundproblem Chinas ändern die Eingriffe wenig: Das Land versucht seit einigen Jahren, sein auf Export ausgerichtetes Wirtschaftsmodell umzustellen auf eines, das stärker vom Konsum seiner Bürger lebt.

Weil das rasante Wachstum der Vorjahre mit kreditfinanzierten Investitionen erkauft war, leiden nun viele staatlich unterstützte Firmen und Banken, die ihnen Geld geliehen haben. Im vergangenen Jahr verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum auf 6,9 Prozent - der niedrigste Wert seit 1990.

Man werde den Reformkurs weiter halten, sagte Zhou, das Tempo könne aber verändert werden. Die chinesische Regierung müsse eine Balance zwischen Wachstum, Restrukturierung der Wirtschaft und dem Management ökonomischer Risiken finden.

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