Russland steht kurz vor der Zulassung eines Impfstoffs

  29 Juli 2020    Gelesen: 592
Russland steht kurz vor der Zulassung eines Impfstoffs

Mit dem Satelliten Sputnik gewinnt die damalige Sowjetunion 1957 den Wettlauf ins All. Auch das Rennen um den Coronavirus-Impfstoff möchte Moskau für sich entscheiden: Einem Bericht zufolge könnte in wenigen Tagen der weltweit erste Wirkstoff seine Zulassung erhalten. Das Testverfahren wird dafür abgekürzt.

Russland will womöglich schon im August den weltweit ersten Impfstoff gegen das Coronavirus zulassen. Das Vakzin sei vom Gamalei-Institut in Moskau entwickelt worden, berichtet CNN unter Berufung auf russische Regierungsvertreter. Man arbeite auf den 10. August oder früher als Zulassungsdatum hin. Zuerst soll besonders gefährdetes medizinisches Personal den Wirkstoff erhalten, anschließend die breite Öffentlichkeit.

"Es ist ein Sputnik-Moment", zitiert der Sender Kirill Dimitriew, den Leiter des russischen Staatsfonds, der die russische Impfstoffforschung finanziert. Er bezieht sich damit auf den gleichnamigen Satelliten, den die damalige Sowjetunion 1957 ins All geschossen und mit dem sie den Wettlauf ins All gegen die Vereinigten Staaten gewonnen hatte. "Die Amerikaner waren überrascht, als sie Sputniks Piepen hörten. Genauso wird es mit dem Impfstoff sein. Russland wird ihn zuerst haben."

CNN zufolge gibt es aber Bedenken, was Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes betrifft: Demnach hat Russland bisher keine wissenschaftlichen Daten der klinischen Tests vorgelegt. Stattdessen dränge der Kreml in Moskau darauf, das Rennen um den Corona-Impfstoff zu gewinnen, um seinen Ruf als "globale Wissenschaftsmacht" zu untermauern.

Test und Zulassung laufen parallel

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO werden bereits 23 potenzielle Impfstoffe an Menschen getestet, davon fünf inzwischen in der sogenannten abschließenden Phase 3 mit Tausenden Probanden. Dagegen befinde sich der russische Kandidat noch in der zweiten Phase, berichtet CNN. Die Hoffnung der Forscher sei, dass sie diese bis zum 3. August abschließen könnten, um anschließend parallel die dritte Phase und die Impfung des Gesundheitspersonals zu beginnen.

Laut russischen Wissenschaftlern konnte der Impfstoff so schnell entwickelt werden, weil es sich um eine modifizierte Version eines Wirkstoffes handelt, der zur Bekämpfung anderer Krankheiten entwickelt wurde. Dieser Ansatz wird auch in anderen Ländern und von anderen Unternehmen in der Impfstoff-Forschung verfolgt.

Quelle: ntv.de, chr


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