Merz sagte im Deutschlandfunk, es gebe derzeit keinen Anlass zu Panik auf europäischer Seite. Man müsse sehen, ob die Truppenabzüge tatsächlich so stattfinden würden. Denn der US-Kongress müsse die Mittel für den geplanten Teilabzug bewilligen – und auch republikanische Abgeordnete hätten erhebliche Bedenken.
Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Roth, äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung der US-Regierung. Man solle aber angesichts des drohenden Teilabzugs aus Deutschland nicht in Wehklagen verfallen, sondern den Schritt der USA als Weckruf und Chance zur Stärkung unserer europäischen Souveränität begreifen, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei an der Zeit, dass Europa seine Rolle in der Welt stärke und auf eigenen Füßen stehe.
Der verteidigungspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Otte, erklärte, die sprunghafte Politik von US-Präsident Trump wirke sich auf diese Weise auch sicherheitspolitisch nachteilig im Bündnis aus. Trotzdem blieben die USA wichtigster außereuropäischer Partner Deutschlands.
US-Präsident Trump hatte den im Grundsatz bereits im Juni angekündigten Teilabzug damit begründet, dass Deutschland zu wenig für seine Verteidigung ausgebe. Dazu sagte der CDU-Politiker Merz, die USA seien nicht das „Inkassobüro der Nato“. Nach Trumps Plänen sollen gut die Hälfte der rund 12.000 betroffenen Soldaten zunächst in die USA zurückgeholt, weitere 5.600 in andere Nato-Länder verlegt werden.
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