Aus Protest gegen die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie waren am Wochenende in Berlin Tausende für ein Ende der Corona-Auflagen auf die Straße gegangen.
Bundespräsident Steinmeier hat sich nun nach den „Corona-Demos“ mit einer Videobotschaft aus seinem Urlaub gemeldet und sich an die deutsche Nation gewandt:
„Wenn wir jetzt nicht besonders vorsichtig sind, dann gefährden wir die Gesundheit vieler. Und wir gefährden darüber hinaus die Erholung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unseres Kulturlebens. Jede und jeder von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern.“
Sommerlaunen und Gefahren
Er spricht von Sommerlaunen, die Erfolge im Kampf gegen die Pandemie gefährden könnten. Und mahnt:
„Lassen Sie uns jetzt besonders vorsichtig sein – in der Freizeit, bei der Arbeit, aber auch am Urlaubsort und nach der Rückkehr von einer Reise! Der Weg zur Normalität, die wir uns doch alle wünschen, geht nicht über Leichtsinn, Sorglosigkeit und Ignoranz. Normalität, ein Leben ohne Maske und Abstand, werden wir nur erreichen, wenn wir die Zeit bis zur Verfügbarkeit wirksamer Medikamente überbrücken mit Disziplin und Vernunft.“
Sagen Bilder mehr als tausend Worte?
Zu erwarten wäre, dass dieser Mann als Vorbild und seinen Worten gemäß agiert, wo es doch derzeit so viele Zweifler im Lande gibt, die er mit seiner Botschaft wohl auch zu adressieren gedachte. Umso irritierender wirkt nun ein Aufritt des Präsidenten aus seinem diesjährigen Italien-Urlaub: Dicht an dicht und ohne Maske hat er sich mit dem Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, und Musikerinnen einer volkstümlich wirkenden Kombo ablichten lassen.
Anlässlich des mittlerweile schon traditionellen Sommerurlaubes des deutschen Bundespräsidenten sei es zu einem persönlichen Treffen mit dem italienischen Politiker gekommen, berichtet „Südtirolnews“ in der vergangenen Woche. Die beiden Politiker hätten die Gelegenheit genutzt, gemeinsame Überlegungen zur politischen Lage in Südtirol, Italien und Deutschland sowie zur aktuellen Entwicklung in Europa anzustellen.
Wie in Deutschland, so gibt es auch in Südtirol seit Mitte Juni Maßgaben mit Abstandsregeln von mindestens einem Meter und Mund- wie Nasenschutz in geschlossenen wie offenen Räumen.
Fraglich ist, wieso die Missachtung geltender Vorgaben so öffentlichkeitswirksam präsentiert und welche Botschaft wohl damit gesendet werden sollte.
sputniknews
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