Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder gibt seiner Partei wenige Chancen bei der nächsten Bundestagswahl. "Ich glaube, dass die nächste Regierung eher schwarz-grün werden wird. Wenn man mal die Umfragen sich genau anschaut, dann wird das so sein", sagte der SPD-Politiker bei einer Veranstaltung von "The Pioneer".
Er gehe davon aus, dass der nächste "Kandidat der CDU" auch Kanzler werde, fügte Schröder hinzu. Die Grünen seien heute eine konservative Partei und genauso stark oder sogar stärker als die SPD. "Und deswegen wird es nach meiner Meinung - egal, wen die SPD aufstellt - eine schwarz-grüne Regierung geben", sagte der Altkanzler. Im jüngsten RTL/ntv Trendbarometer kommt die Union bei der Sonntagsfrage auf 38 Prozent, die Grünen liegen bei 18 Prozent und die SPD bei 14.
Für Schröder hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz die besten Aussichten auf die Kanzlerkandidatur der Sozialdemokraten. Dieser sei Favorit, "und das ist auch richtig so". Aber auch Arbeitsminister Hubertus Heil solle nicht unterschätzt werden. In jedem Falle solle die SPD bald "ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten herausstellen", forderte Schröder.
Derweil sprach sich Schröder für eine zweite Amtszeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus. "Das würde ich mir wünschen." Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender repräsentierten das Land auf eine angenehme, zurückhaltende, aber zugleich moderne Weise. "Besser ist Deutschland selten repräsentiert worden." Der Alt-Kanzler rechnet nach eigener Aussage aber nicht damit, dass Steinmeier von sich aus eine zweite Amtszeit vorschlagen wird. "So ist er ja nicht." Steinmeier war zwischen 1999 und 2005 als Kanzleramtschef einer der engsten Mitarbeiter und Vertrauten Schröders.
ntv
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